Osterruhe: Ludwig kündigt strenge Lockdown-Kontrollen an
Von Josef Gebhard
Am kommemden Montag soll die Verordnung vorliegen, die den Oster-Lockdown zwischen 1. und 6. April in Wien, Niederösterreich und im Burgenland im Detail regeln soll.
Während Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag abermals an die Bevölkerung appellierte, zu Ostern auf Reisen zu verzichten, kündigt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) strengere Kontrollen der dann geltenden Ausgangsbeschränkungen durch die Polizei an. Konkret an den neuralgischen Punkten der Stadt, an denen sich schon zuletzt viele Menschen auf engem Raum trafen – etwa beim Donaukanal: „Es würde niemand verstehen, wenn es einerseits zu solchen Ansammlungen kommt, wo es anderseits nicht möglich ist, dass sich Familien treffen.“
Er ließ am Freitag durchklingen, dass das Verhalten der Bundesregierung aktuell für Verstimmung sorgt. Ludwig ortet Tendenzen, dass die Verantwortung für das Pandemie-Management auf die Länder abgewälzt werden soll. „Ich spüre die Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Doch es macht keinen Sinn, diese in Richtung EU oder die Länder umzuleiten.“
Man habe die Regierung stets unterstützt, auch bei Maßnahmen, die nicht auf breite Zustimmung gestoßen seien. „Die Verantwortung liegt aber bei der Bundesregierung, die Länder sind aber gerne bereit, sie zu unterstützen“.
Testen statt Masken?
Probleme mit dem geplanten Lockdown hat Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck, konkret mit der vorgesehenen FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen. Diese sei Mitarbeitern nur schwer zumutbar, vor allem in Produktionsbetrieben. „Ich appelliere daran, bei der Gestaltung der Verordnung an die Wahl der gelindesten Mittel zu denken.“
Für Ruck wären das Tests statt Masken. Rollt doch Wien jetzt das Projekt „Alles gurgelt“ flächendeckend aus. Damit haben alle Wiener die Möglichkeit, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Bisher war die Teilnahme nur für ausgewählte Betriebe und Organisationen möglich. Die kostenlosen PCR-Tests können zu Hause durchgeführt werden
Die Testkits können in einer der 152 Bipa-Filialen abgeholt werden. Die Abgabe der Probe ist an allen über 620 Rewe-Standorten in Wien möglich – also bei Billa, Merkur, Bipa, Penny oder auch Tankstellen mit Rewe-Shops. Letztere stehen auch am Sonntag zur Verfügung.
Die Gurgel-Testung wird via Web-App und Videofunktion aufgezeichnet. Man spült dabei den Mund mit einer Lösung, die dann in ein Glasröhrchen gespuckt wird. Die Testpersonen werden innerhalb von 24 Stunden über das Ergebnis informiert. Es ist 72 Stunden gültig.