Neu interpretiertes Wienerlied mit einem ordentlichen Beat
Von Anna-Maria Bauer
Wiener Blond. Wien, Wien, nur du allein, darfst zu mir so goschert und grantig sein.
Singt die Band Wiener Blond in ihrem Lied „Der letzte Kaiser“. Tradition modern interpretiert, frech kommentiert, mit kreativen Rhythmen arrangiert – das zeichnet die Texte von Verena Doublier und Sebastian Radon aus. 2012 haben die beiden einander auf der Musikuniversität kennengelernt – sieben Jahre später können sie zwei Alben und Dutzende Live-Auftritte vorweisen. Die Musiker moderne Interpreten des Wienerlieds zu nennen, greift zu kurz. In ihrem neuesten Album „Zwa“ mischen sie das Wienerlied mit Beatbox, Drum’n’Bass, Electro, Hip-Hop, Pop und auch weltmusikalischen Einflüssen. „Sozusagen ein Kraut-und-Rüben des Austropop“, wie sie es selbst nennen.
Obwohl sie dem Austropop als Jugendliche kritisch gegenüberstanden, haben sie sich die Frage, auf Englisch zu schreiben, nie gestellt: „Ich habe Texte immer so geschrieben, wie mir der Schnabel gewachsen ist“, sagt Sebastian Radon.
Im Radio werden sie (wie Wienerlied überhaupt) zwar immer noch kaum gespielt, die Konzerte seien aber sehr gut besucht – auch in Deutschland. Geht das trotz Sprachbarriere? Verena Doublier lacht: „Ich glaube, sie finden uns einfach charmant. Und die Bayern lieben uns wirklich.“
Konzert mit dem Original Wiener Konzertorchester am 5. Mai im Stadtsaal. Infos: wienerblond.at