Chronik/Wien

Katastrophe für Wien-Tourismus: 71,5 Prozent weniger Nächtigungen

Die Einstufung Wiens als Corona-Risikogebiet stellt für Touristiker der Stadt ein Worst-Case-Szenario dar. "Das ist eine super Katastrophe", meint Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner. Im August beklagte man in der Bundeshauptstadt einen Nächtigungsrückgang von 71,5 Prozent auf 518.000.

Von Jänner bis August wurden 3,8 Millionen Nächtigungen gezählt, was einem Minus von 67 Prozent entspricht. Der Netto-Nächtigungsumsatz der Beherbergungsbetriebe steht derzeit für die Monate Jänner bis Juli fest: 161,9 Millionen Euro bedeuten einen Rückgang um 70 Prozent.

Österreicher und Deutsche kamen trotz Corona

Wiens Beherbergungsbetriebe zählten im August 518.000 Übernachtungen und damit um 71,5 Prozent weniger als im August des Vorjahres. Über der Marke von 100.000 Nächtigungen lagen nur zwei Herkunftsländer: Österreich mit 153.000 (minus 38% zu 2019) sowie Deutschland mit 185.000 (minus 50%). Das Aufkommen aus Italien schlug mit 22.000 Nächtigungen (minus 82%) zu Buche, gefolgt von Großbritannien (8.000, minus 88%), den USA (6.000, minus 94%), Spanien (8.000, minus 91%), Frankreich (16.000, minus 70%), Schweiz (17.000, minus 53%), Russland (1.000, minus 97%) und Polen (22.000, minus 39%).

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Die Ankünfte gingen um 72,2 Prozent auf 219.000 zurück. Die durchschnittliche Auslastung der Hotelbetten sank auf 27,2 Prozent (08/2019: 73,2%), jene der Zimmer auf rund 35 Prozent (08/2019: rund 95%).

Insgesamt waren im August rund 53.000 Hotelbetten in Wien verfügbar, mit minus 22 Prozent war das knapp ein Viertel weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Im Zeitraum Jänner bis August wurden 3.774.000 Nächtigungen gezählt, um 67% weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Die Hotelbetten waren in dieser Zeit zu 28,1% (1-8/2019: 60,6%) ausgelastet, die Zimmerauslastung betrug rund 36% (1-8/2019: rund 78%).

Der Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener Beherbergungsbetriebe sank im Juli - Daten für August liegen noch nicht vor - um 76,9 Prozent auf 19.513.000 Euro. Im Zeitraum Jänner bis Juli konnten die Betriebe 161.856.000 Euro erwirtschaften. Das sind um 70 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2019.