Grätzel-Garten in Margareten wurde geräumt
Von Laura Schrettl
Die Baulücke an der Ecke Reinprechtsdorfer Straße/Rechte Wienzeile in Margareten ist seit Jahren ungenützt. Bereits vor drei Jahren gab es eine Petition, dass der sogenannte Rote-Erde-Platz grüner werden soll.
Diesen Sommer hatten Anrainer die Gestaltung des Platzes selbst in die Hand genommen und eine kleine Grätzel-Oase daraus gemacht. Drei Hochbeete, eine Kunstleder-Couch und ein paar Baumstämme standen plötzlich in der Baulücke. Der KURIER berichtete.
Dies ist nun alles wieder weg und der kleine Platz wieder leer. Die MA28 hat den Grätzel-Garten geräumt.
Frust bei Beteiligten
Der Grund waren Beschwerden von Anrainern über Schmutz, Ungeziefer und nicht-wetterfeste Möbel.
"Ich kann es nicht nachvollziehen. Wir haben immer den Müll weggeräumt", sagt David Sonnenbaum. Er ist bei der Nachhaltigkeitsorganisation Robin Foods dabei. Diese kommt jeden Mittwoch zum Rote-Erde-Platz und verteilt gerettete Lebensmittel.
„Die Menschen sind sehr frustriert und verärgert, weil sie den Platz einladend gestaltet haben. Es war ein Ort der Begegnung.“
Keine Genehmigung
Eine Genehmigung vom Magistrat, den Platz verwandeln zu dürfen, hatten die Anrainer jedoch nicht. Das Grundstück gehört der Stadt Wien.
„Ich habe es für eine gute Aktion gehalten. Obwohl es nicht genehmigt war, haben wir gesagt, dass es in Ordnung geht“, sagt die Noch-Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ). “Aber die Beschwerden der Anrainer müssen wir ernst nehmen und dem Magistrat weiter geben“.
Das zuständige Magistrat, die MA28, hat den Platz dann geräumt.
Beschwerden über Schmutz
"Wir bekamen Ende Oktober eine Beschwerde, dass dort Sperrmüll - Decken, Pölster, eine Couch, Baumstämme - herumliegt. Extinction Rebellion wurde aufgefordert die Sachen zu entfernen", heißt es aus dem Büro der MA28.
Da diese der Aufforderung nicht nachkamen, hat die MA die Sachen entfernt. Ob die Non-Profit-Organisation Extinction Rebellion die Hochbeete und Co. dort aufgestellt hat, ist unklar.
Der Bezirk hat nun zwei Bänke und einen Tisch aufgestellt.
Es sei immer gut, wenn Anrainer selbst Initiative ergreifen, sagt Schaefer-Wiery. Eine Absprache mit dem Bezirk wäre jedoch gut. Im Frühjahr könne man erneut mit der Umgestaltung beginnen. Dies liegt dann jedoch nicht mehr in ihren Händen, sondern in denen ihrer Nachfolgerin Silvia Jankovic.