Chronik/Wien

90-Jähriger in Wien von Müllabfuhr überrollt - tot

Ein 90-Jähriger ist am Montag kurz vor 8.00 Uhr in Wien-Donaustadt von einem Müllwagen überrollt worden und noch an der Unfallstelle gestorben. Der Mann war mit einem Rollator links neben dem Lkw gegangen, als er aus ungeklärter Ursache unter die Räder des in Schrittgeschwindigkeit geradeaus fahrenden Schwerfahrzeugs geriet, berichtete die Polizei. Der Lenker erlitt einen Schock.

Das Verkehrsunfallkommando (VUK) der Wiener Polizei habe seine Erhebungen an der Unfallstelle abgeschlossen, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger am Nachmittag. Demnach war der Müllwagen mit einem Lenker und zwei Müllauflegern auf einem Geh- und Radweg in einer Wohnhausanlage in der Larwingasse unterwegs. Das ist aufgrund einer Ausnahme für Müllsammelfahrzeuge gestattet, betonte der Polizeisprecher.

Lenker versuchte noch, 90-Jährigen zu reanimieren

Der Lenker schob zunächst rückwärts die Larwingasse entlang, bis er am Ende des kleinen Weges anstand, erläuterte Eidenberger. Danach fuhr er mit fünf km/h - also Schrittgeschwindigkeit - geradeaus, das habe eine Datenauslesung ergeben, hielt der Sprecher fest. So bewegte sich das Team mit dem Fahrzeug von Müllinsel zu Müllinsel in der Wohnanlage und entleerte die Tonnen.

Der 90-Jährige und die Aufleger kannten einander und es kam zu einem kurzen Gespräch. Nach dem Wortwechsel verloren die Personen einander aus den Augen und der Lenker bemerkte plötzlich, dass er den 90-Jährigen überfahren hatte. Er versuchte noch, den Verletzten zu reanimieren, doch der Mann hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und starb noch an Ort und Stelle, berichtete Eidenberger. Auch die Rettungskräfte konnten dem 90-Jährigen nicht mehr helfen. Der Lkw-Lenker mussten wegen eines Schocks von einem Arzt betreut werden.

Laut unbeteiligten Zeugen war der alte Mann nach dem Gespräch mit den Auflegern mit seinem Rollator auf einer Wiese neben dem Müllauto in die selbe Richtung gegangen, wie der Lkw fuhr. Das Fahrzeug war langsam unterwegs und konnte auf dem schmalen Weg nicht anders als geradeaus zu fahren, erläuterte Eidenberger. Warum und wie genau der körperlich sehr gebrechliche Mann dann unter die linken Räder kam, war unklar. Auch ein Schwächeanfall oder ein Sturz waren nicht ausgeschlossen.