Chronik/Wien

Diese vier Nationen kommen am liebsten zu Weihnachten nach Wien

Die Sizilianerin Lori ist eingepackt in eine dicke Daunenjacke, Schal, Mütze und Kapuze. Ihren Kopf hat sie in den Nacken gelegt, den Blick nach oben gerichtet. Ihre Finger umklammern ein Punsch-Häferl. „Bellissima“, beschreibt sie das Schauspiel auf dem Wiener Weihnachtsmarkt am Rathausplatz.

Mit ihrem Mann Vito ist sie das erste Mal für ein Mozart-Konzert in Wien, und zusammen genießen sie die weihnachtlichen Tage in der Stadt.

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Auch das italienische Pärchen Antonio aus Rom und Stefania aus Salerno ist wegen der weihnachtlichen Stimmung gekommen. „Die Atmosphäre ist magisch“, sagt Stefania. Antonio beißt in einen Hotdog und ergänzt: „Alles in Kombination ist umwerfend. Das gute Essen, die heißen Getränke, die handgemachte Kunst – und vor allem das Ambiente.“

Licht und Ambiente

Die zwei Pärchen sind nicht die einzigen italienischen Besucher auf den Wiener Weihnachtsmärkten. Zusammen mit Rumänen, Griechen und Briten zählen die Italiener laut WienTourismus zu jenen Nationen, die die österreichische Bundeshauptstadt am liebsten in der Zeit vor bzw. um Weihnachten und Silvester besuchen. Es sei die Kombination aus Beleuchtungen auf den Märkten und dem Ambiente der Stadt, die die Gäste in dieser Zeit nach Wien ziehen würde.

Konkret entfielen vergangenes Jahr 20 Prozent der italienischen Nächtigungen auf die Monate November und Dezember. Bei den Besuchern aus dem Vereinigten Königreich waren es 19 Prozent und bei den Rumänen sogar 27 Prozent. Die größten Wiener-Weihnachts-Fans sind aber die Griechen: Hier wurden vergangenes Jahr gleich 37 Prozent der Jahresnächtigungen in den letzten beiden Monaten des Jahres verbucht.

 

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Worauf diese Kundengruppe besonders Wert legt? Vom Reiseanbieter Mondial, der viele Buchungen von griechischen Urlaubern aufnimmt, heißt es: „Der Großteil der griechischen Kunden bucht hauptsächlich namhafte Kettenhotels im Vier-Sterne-Bereich. Außerdem ist den Griechen ein ausgewogenes Rahmenprogramm mit vielen Aktivitäten und Ausflügen wichtig.“

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Ein wichtiger Markt

Die vier angesprochenen Nationen kommen zu Weihnachten zwar besonders gerne – in absoluten Zahlen sind es aber nicht die meisten. Die Italiener kamen im November und Dezember 2017 auf 135.134 Nächtigungen, knapp gefolgt von den Briten mit 134.916 Übernachtungen, bei den Rumänen waren es 83.486 und bei den Griechen 40.621.

Am meisten Gäste kamen im November und Dezember 2017 aus Österreich (516.851 Nächtigungen) sowie aus Deutschland (431.481 Nächtigungen). Insgesamt 2,6 Millionen Nächte wurden in diesen zwei Monaten gebucht – ein Rekordwert.

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Zum Vergleich: 1985 waren es nur 581.000 Nächtigungen. Die Weihnachtszeit war also nicht immer ein lukratives Geschäft für die Hoteliers und Mitarbeiter der Tourismusbranche. Aufschwung brachte die Einführung des „Wiener Adventzauber“ am Rathausplatz im Jahr 1986 (der heute „Wiener Weihnachtstraum“ heißt). Seitdem haben sich die Gästenächtigungen im November um mehr als das Dreifache erhöht und im Dezember um mehr als das Vierfache. Dazu kommen rund ein Dutzend der 20 Weihnachtsmärkte, die touristisch relevant sind.

Ebenfalls zum Touristenmagnet hat sich der Silvesterpfad entwickelt, der heuer zum 29. Mal stattfindet. Ihn haben vergangenes Jahr 700.000 Gästen besucht.

 

Mitarbeit: Linda Goldsteiner

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