Chronik/Wien

Aus für Logo-Wirrwarr: Stadt Wien entrümpelt Werbeauftritt

Die in geschwungener Handschrift gehaltene 48 der Müllabfuhr oder die lächelnden Wale der Magistratsabteilung 11: Viele der Logos der städtischen Abteilungen und Dienststellen sind den Wienern wohlbekannt. Der Großteil von ihnen steht nun aber vor dem definitiven Aus.

Denn die Stadtregierung modernisiert und entrümpelt - zum ersten Mal seit 20 Jahren - ihren Werbeauftritt. Das gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch bekannt. Gemeinsam mit Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und im Beisein der designierten grünen Vizebürgermeisterin Birgit Hebein präsentierte er die neue Markenwelt.

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In ihrem Zentrum steht das rote Wiener Stadtwappen. Es zieht sich künftig durch den gesamten öffentlichen Auftritt der Stadt Wien und wird das verbindende Element für alle Werbeformen.

"Wichtig waren uns in der neuen Stadtkommunikation Einfachheit, Klarheit und Wiedererkennbarkeit", sagte Ludwig. Das  "heterogene, diverse" Markenbild - so der vornehme Ausdruck für das bisher herrrschende Logo-Durcheinander - muss daher nach und nach weichen.

Die Umstellung auf das neue Layout läuft bereits quer durch alle Stadtratsbüros und Magistratsabteilungen. Mehr als ein Jahr lang wurde am Design gearbeitet, 15 Abteilungen waren eingebunden. Die bisherigen Kosten belaufen sich auf knapp 595.000 Euro. Das ist etwas weniger als budgetiert.

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Die neue Schriftart: Wiener Melange

Für die Umstellung, die nun noch erfolgen muss, gibt es keine Kostenschätzungen: Das sei "unseriös". Abgeschlossen sein soll der Prozess in zwei bis drei Jahren, sagt Finanzstradtrat Peter Hanke. Wichtig seien ihm im neuen Markenauftritt nicht nur "das moderne Design, sondern auch Effizienz und Sparsamkeit."

Was aber zeichnet das neue Design aus? Neben dem Wappen und dem klassischen Wien-Rot ist auch die Farbwelt, in der die Stadt kommunizieren wird, klar vorgegeben. Definiert wurden Farbtöne wie "Morgenrot", "Flieder", "Abendstimmung" (violett), "Fast Schwarz" und "Frischgrün". Die neue Typo, also die Schriftart, wurde eigens für die Stadt entworfen. Ihr Name: Wiener Melange.

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Eine größere Umstellung wird für die Mitarbeiter der Stadt wohl die Abkehr von den durchnummerierten Magistratsabteilungen: Die Nummern bleiben bestehen, werden aber künftig nicht mehr für die Außenkommunikation verwendet.

Eine von wenigen Ausnahmen ist die Müllabfuhr. Sie bleibt „Die 48er“. Die gute Nachricht zum Schluss: Wegen des großen Wiedererkennungswerts darf sie sogar ihr eigenes Logo als Zusatz behalten.