Chronik/Welt

Weihnachtsgrüße von Künstler Banksy in Birmingham

Ein weihnachtliches Graffiti des britischen Street-Art-Künstler Banksy ist in Birmingham aufgetaucht - und wurde prompt bemalt. Das Werk soll auf die Probleme von Obdachlosen aufmerksam machen. Es zeigt zwei fliegende Rentiere auf einer Backsteinmauer, die eine danebenstehende echte Parkbank zu ziehen scheinen.

Auf dem Instagram-Profil von "Banksy", dem mysteriösen Künstler sieht man einen offenbar Obdachlosen namens Ryan, der sich auf die Parkbank legt. Als er einschläft, sieht man die Rentiere - zum Song "I'll be home for Christmas" scheinen ihn die Rentiere zu ziehen. Mehr als drei Millionen Menschen haben das Video auf Instagram bereits gesehen.

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Ein Unbekannter hat allerdings nur wenige Stunden später dem Kunstwerk zugesetzt: Der Sprayer verpasste den Rentieren rote Nasen, wie britische Medien am Dienstag berichteten. Inzwischen wurde das Werk des Künstlers auf der Wand mit Plexiglas und Zaun geschützt. Es ist längst zur Pilgerstätte geworden.

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„Gott segne Birmingham“, schrieb Banksy am Montag auf Instagram. „In den 20 Minuten, die wir Ryan auf dieser Bank gefilmt haben, haben Passanten ihm ein warmes Getränk, zwei Schokoriegel und ein Feuerzeug gegeben - ohne dass er überhaupt danach gefragt hat.“

Das Video wurde sogleich millionenfach abgerufen. Fans feierten Banksy für das sozialkritische Kunstwerk. „Brillant“, schrieben viele. In einem Kommentar unter dem Post hieß es: „Schönes Geschenk zu Weihnachten. Danke, Banksy.“

Banksys Identität gibt bis heute Rätsel auf. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven. Seine Kunst kritisiert vor allem Krieg, Faschismus und übermäßiges Konsumverhalten.

Der Künstler hatte im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen gemacht, weil sein Werk „Girl with Balloon“ während einer Auktion in London vor aller Augen zur Hälfte geschreddert worden war. Es war kurz davor für umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro versteigert worden.