Chronik/Welt

Unwetter und Schnee sorgen für Verkehrschaos in Europa

Die Bilanz der schweren Unwetter mit Starkregen und Sturmböen, die weite Teile Italiens betrafen, hat sich bis Dienstag weiter verschlimmert. Mindestens neun Personen kamen seit Montag ums Leben, einige Menschen sind vermisst, Dutzende weitere wurden verletzt. Schon am Sonntag waren mindestens fünf Menschen gestorben.

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Vier Menschen von Bäumen erschlagen

Südlich von Rom und Neapel wurden am Montag vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet, wie die Behörden mitteilten. Nahe der ligurischen Hafenstadt Savona wurde eine 88-jährige Frau durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen. Ein Mann starb in Feltre in der Dolomiten-Provinz Belluno. Zu den Todesopfern zählt auch ein Feuerwehrmann aus dem Südtiroler St. Martin in Thurn. Er soll während des Einsatzes bei starkem Wind von einem Baum getroffen und dabei tödlich verletzt worden sein.

Tot aufgefunden wurde eine Frau, die nach einem Erdrutsch in Dimaro im Trentino als vermisst gemeldet worden war. Ihr Haus war von der Mure weggerissen worden. In Dimaro trat ein Wildbach über die Ufer, 200 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Zu den Todesopfern zählt auch ein 63-Jähriger aus Rimini. Der Kitesurfer wurde wegen des starken Windes gegen einen Felsen geschleudert, er erlag seinen schweren Wunden. Im süditalienischen Catanzaro wird ein Mann vermisst.

Region Ligurien besonders schlimm betroffen

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Von den Unwettern besonders betroffen war am Dienstag die Region Ligurien. Der Flughafen von Genua wurde bis 14.00 Uhr geschlossen, alle Flüge wurden gecancelt. Auch alle Häfen Liguriens wurden über Nacht geschlossen. Ankommende Schiffe mussten vor der Küste auf ein Ende des Sturmes warten, teilte Präsident der Region, Giovanni Totti, am Montagabend in Genua mit.

Im Küstenort Rapallo, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, riss der Sturm mehrere Luxusjachten aus ihren Vertäuungen und ließ sie stranden. Beschädigt wurde auch eine Jacht von Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi. Der ganze touristische Hafen sei verwüstet, klagte der Bürgermeister Rapallos Carlo Bagnasco. Die Badeortschaft Portofino war isoliert, nachdem die Verkehrsachse, die zur Kleinstadt führt, schwer beschädigt worden ist. In ganz Ligurien waren 22.000 Haushalte ohne Strom.

Markusplatz unter Wasser

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In Venedig löste starker Schirokko-Wind im Zusammenspiel mit Hochwasser in der Lagune die als "Acqua Alta" bekannten Überschwemmungen aus. Der Markusplatz stand unter Wasser. Am Dienstag wurde Hochwasser bis zu 1,1 Meter erwartet. Die Lage entschärfte sich jedoch allmählich.

Auch in Rom gab es weiter starke Niederschläge und Wind. Bäume stürzten auf Autos und zertrümmerten sie. Über 7.000 Mal mussten die Feuerwehrmannschaften seit Montagvormittag in ganz Italien wegen der Unwettern ausrücken.

Frankreich: Hunderte Autofahrer gestrandet

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Nach heftigem Schneefall in Zentralfrankreich und einem Verkehrskollaps haben mehr als 1.000 Menschen die Nacht zum Dienstag in Notunterkünften verbringen müssen. Zeitweise steckten mehr als 800 Autos auf blockierten Regionalstraßen fest, wie die Departements Haute-Loire und Loire am Dienstag mitteilten.

Einige Räumfahrzeuge kamen nur schwer durch, weil gestrandete Autofahrer ihre Wagen verlassen und Lastwagenfahrer Fahrverbote für Gebirgsstraßen ignoriert hatten. Auf mehreren Bahnstrecken in der Region Lyon war kein Zugverkehr möglich, meldete die französische Bahn. 11 000 Haushalte waren ohne Strom. Hunderte Helfer waren im Einsatz.

Wegen des verfrühten Wintereinbruchs hatten die Behörden zuvor die zweithöchste Warnstufe ausgerufen und Autofahrer aufgefordert, sich nur mit Winterausrüstung auf den Weg zu machen. Turnhallen wurden in Notunterkünfte verwandelt. Landesweit galt am Dienstagmorgen noch eine Unwetterwarnung für 17 Departements, insbesondere wegen Eis und Schnee. In Südfrankreich warnten die Behörden vor heftigem Regen und Überschwemmungen. Auf Korsika begannen die Menschen, die Schäden eines heftigen Sturms vom Vortag zu beseitigen.

Kroatien: Häfen überschwemmt, Surfer vermisst

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Vor der kroatischen Adria-Küste wird ein Surfer vermisst. Der junge Mann habe sich am Montag bei schwerem Sturm bei Savudrija auf der Halbinsel Istrien auf offene See gewagt, berichteten kroatische Medien. Sein Partner habe sich wenige Stunden später ans Ufer gerettet, die Suchaktion nach dem Vermissten wurde bei einbrechender Dunkelheit eingestellt, soll nun am Dienstag fortgesetzt werden.

Ein schwerer Sturm hat am Montag entlang der gesamten kroatischen Adria-Küste erhebliche Schäden angerichtet und für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Unter anderem war wegen der Orkanböen fast der gesamte Fährverkehr zu den Inseln ausgefallen. Vielerorts wurden in den Küstenorten die Hafenzonen überschwemmt, da Flut und bis zu sieben Meter hohe Wellen das Wasser an Land drückten.

 

Ungewöhnlich früher Wintereinbruch in Spanien

Heftiger Schneefall und Unwetter haben in Spanien viele Regionen in Chaos gestürzt. Auf Menorca mussten rund 30.000 Haushalte aufgrund eines Tornados, der die Balearen-Insel am Wochenende heimgesucht hatte, am Dienstag bereits seit knapp 48 Stunden ohne Strom ausharren, wie die Regionalbehörden mitteilten. 

Im Nordwesten Spaniens sorgten arktische Luftmassen seit dem Wochenende für einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch und weiße Landschaften. Für Dienstag gab der Wetterdienst Aemet für 24 der 50 Provinzen des Landes die Alarmstufe Orange oder Gelb aus.

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