Chronik/Welt

Italienische Regierung stoppt geplante Öffnung der Skigebiete

Kurz vor der geplanten Öffnung vieler Skiregionen in Italien hat die Regierung in Rom den Start der Aktivitäten wieder gestoppt. Gesundheitsminister Roberto Speranza verlängerte am Sonntag das bestehende Wintersport-Verbot für Freizeitsportler. Als Grund nannte er in seiner Anordnung erhöhte Risiken durch neue Virus-Varianten.

Eigentlich hatte die Regierung erlaubt, dass der Skibetrieb in den sogenannten Gelben Zonen des Landes, wo das Corona-Risiko als mäßig gilt, ab Montag wieder losgehen sollte. Gelb sind unter anderem die Lombardei, das Aosta-Tal und Venetien.

Vorsicht bei Virus-Mutation

Zuvor hatten sich die Warnungen der Virologen wegen steigender Corona-Zahlen gemehrt. Die Experten des wissenschaftlichen Komitees CTS, das die Regierung in Rom berät, hätten gegen die Öffnung der Skigebiete votiert, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Hintergrund sei das Risiko der schnellen Ausbreitung von neuen Virus-Varianten. Der Berater des Gesundheitsministeriums, Walter Ricciardi, halte das Anfahren der Lifte für "nicht vereinbar" mit den Corona-Zahlen, die sich zuletzt verschlechtert hatten.

Bei Seilbahn-Betreibern und anderen Unternehmen in den betroffenen Alpen-Zonen waren die Vorbereitungen für den Start bereits angelaufen. Von ihnen kam am Sonntag umgehend Protest gegen die Einschätzung der Experten.

Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land zählten bisher mehr als 2,7 Millionen Corona-Infizierte. Sonntag kamen über 11.000 Fälle in 24 Stunden hinzu. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) lag zuletzt bei über 130 (1. Februar - 7. Februar).