Nach Unglück am Lago Maggiore meiden die Italiener Seilbahnen
Seilbahn-Betreiber in Italien bekommen die Folgen des Seilbahn-Unglücks am Lago Maggiore mit 14 Todesopfern zu spüren.
"Nach dem Unglück erleben wir einen starken Einbruch bei der Zahl der Passagiere. Rund 60 Prozent der Personen, mit denen wir gerechnet hatten, sind nicht mit unseren Seilbahnen gefahren", klagte Massimo Fossati, Präsident des Verbands der lombardischen Seilbahnbetreiber, laut Medienangaben. Vize-Verkehrsministerin Teresa Ballanova betonte, dass die Seilbahnanlagen in Italien sicher seien.
"Die Tragödie am Lago Maggiore hätte nicht passieren sollen. Sie ist geschehen, weil die Regeln nicht respektiert wurden. Man darf nicht glauben, dass alle Anlagen nach der Zwangspause infolge der Pandemie unsicher sind", sagte Ballanova.
Sicherheitssystem deaktiviert
Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore ist offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems verursacht worden. Gegen drei Mitarbeiter der Seilbahngesellschaft "Ferrovie del Mottarone" wird ermittelt. Bei dem Unglück starben Familien, junge Paare und zwei Kinder.
Der Zustand des einzigen Überlebenden des Unglücks vom 23. Mai, eines fünfjährigen Buben, verbesserte sich inzwischen. Er sollte am Dienstag von der Intensivstation auf eine andere Station verlegt werden, teilte das Kinderkrankenhaus in Turin am Montagabend mit. Seine Tante sei bei ihm, hieß es weiter. Der kleine Bub verlor bei dem Unglück seine Eltern, seinen Bruder und seine Urgroßeltern.