Gestohlenes Klimt-Bild gefunden - in der Nähe des Museums
Ein 1997 in Italien gestohlenes Gemälde von Gustav Klimt ist am Dienstag wieder aufgetaucht. Das "Bildnis einer Frau" ist in der norditalienischen Stadt Piacenza in einem schwarzen Müllsack versteckt gewesen. Gefunden wurde es von einigen Arbeitern in einem Verlies nahe der Galerie Ricci Oddi, aus der das Gemälde vor 22 Jahren entwendet wurde. Die Arbeiter waren mit der Säuberung des Gartens beschäftigt.
"Als mir die Arbeiter erzählt haben, dass sie in einem Versteck ein Bild gefunden haben, dachte ich zuerst an einen Scherz. Als ich das Gemälde gesehen habe, habe ich aber sofort begriffen, dass es sich um Klimts 'Bildnis einer Frau' handelte. Ich habe es sofort erkannt. Mir zitterten die Hände, als wir das Bild aus dem Sack geholt haben. Schließlich handelt es sich um das in Italien zweitmeistgesuchte Werk nach dem in Palermo 1969 gestohlenen Caravaggio-Gemälde", berichtet Dario Gallinaro, Mitarbeiter der Galerie für moderne Kunst.
Kunst-Carabinieri
Das Bild sei intakt und werde jetzt von einer Carabinieri-Einheit geprüft, die auf Ermittlungen bei gestohlenen Kunstobjekte spezialisiert ist. Seine Echtheit wird überprüft, wie lange dies dauern wird, ist noch unklar. "Es ist eine Riesenfreunde, dass das Klimt-Gemälde aufgetaucht ist. Kunst gehört uns allen und es freut uns der Gedanke, dass wir das Gemälde bald wieder ausstellen könnten", meint Gallinaro.
Die private Galerie war in den 1930er-Jahren vom Kunstsammler Giuseppe Ricci Oddi gegründet worden, der die Sammlung dann seiner Stadt Piacenza schenkte. Die Galerie ist täglich für Besucher geöffnet. Sie enthält über 300 Werke moderner Kunst.
"Weihnachtsgeschenk"
Der berühmte italienische Kunstexperte Vittorio Sgarbi hofft, dass die Echtheit des Gemäldes bald bestätigt werden kann. "Sollte das Gemälde echt sein, wäre dies das schönste Weihnachtsgeschenk für die Stadt Piacenza. Es handelt sich um ein wunderbares Werk, das der ganzen Galerie Glanz verliehen hat", sagte Sgarbi.