Chronik/Welt

Extremskifahrer fuhr Everest hinab - und starb beim Holzfällen

Der slowenische Alpinist und Extremskifahrer Davorin "Davo" Karničar (56) ist am Montag beim Holzfällen in seiner Heimatgemeinde Jezersko tödlich verunglückt, berichteten slowenische Medien. Der Sportler war im Jahr 2000 als erster Mensch auf Skiern den Mount Everest hinuntergefahren.

Nachdem Karničar als erster den Everest komplett auf Skiern bezwungen hatte, hat er innerhalb von sechs Jahren alle Seven Summits, die höchsten Gipfel jedes der sieben Kontinente, befahren. Nach dem höchsten Berg der Erde folgten 2001 der Kilimandscharo (Afrika), 2002 der Elbrus (Europa). Im Jahr 2003 hat er gleich zwei Gipfel bezwungen, den Aconcagua (Südamerika) und den Mount Kosciuszko (Australien), 2004 folgte der Denali (Nordamerika). Im Jahr 2006 komplettierte er seine Leistung mit dem Mount Vinson, dem höchsten Berg der Antarktis.

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Bereits 1995 gelang dem Slowenen zusammen mit seinem Bruder Andrej die Erstbefahrung des Annapurna im Himalaya. Verweigert blieb ihm allerdings die Abfahrt vom K2, was er als das "wagemutiges Abenteuer seines Lebens" bezeichnete. Zweimal musste er seine Versuche auf dem zweithöchsten Berg der Erde abbrechen: zuerst im Jahr 1993 und danach 2017, als sein Vorhaben infolge einer Rückenverletzung und schlechten Wetterverhältnissen scheiterte.

Anfänge im jugoslawischen Ski-Team

Bevor er sich mit 18 Jahren der alpinistischen Karriere widmete, war Karničar in seiner Jugend als Rennläufer im damaligen jugoslawischen Ski-Team aktiv. Später machte er laut Medienberichten mehr als 1.800 Alpintouren und meisterte zahlreiche anspruchsvolle Skiabfahrten in den Alpen, darunter von den slowenischen Gipfeln Triglav, Jalovec und Grintovec sowie vom Großglockner durch die Pallavicini-Rinne, durch die Matterhorn-Ostwand und die Eiger-Nordwand.

Karničar lebte in dem Bergort Zgornje Jezersko in Nordslowenien. Er hatte sieben Kinder aus zwei Ehen.