Chronik/Welt

Dammbruch in Usbekistan: 90.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Nach dem Bruch des Sardoba-Staudamms in der usbekisch-kasachischen Grenzregion sind in den beiden Ländern mehr als 90.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche Dörfer sind überflutet, Dutzende Menschen mussten ins Spital gebracht werden.

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Die Ursachen für den Dammbruch, der sich am Freitag ereignete, sind unklar. In dem Gebiet herrschte zu dem Zeitpunkt starker Regen und Wind. Nach Angaben des usbekischen Generalstaatsanwalts wurden strafrechtliche Ermittlungen wegen „Fahrlässigkeit“ und Verstöße gegen die Bauvorschriften eingeleitet.

Vertreter der kasachischen Region Turkestan warfen den Behörden im Nachbarland vor, sie nicht rechtzeitig über die Katastrophe informiert zu haben. Demnach habe die usbekische Seite noch am Freitagabend versichert, die Lage sei stabil, es gebe keine Überschwemmungsgefahr. Nun müsse die Region mit Ernteausfällen in Höhe von über 400.000 Dollar (rund 360.000 Euro) rechnen. In der Region wird vor allem Baumwolle angepflanzt.

Der usbekische Präsident Schawkat Mirsijojew hatte am Freitag die Evakuierungen auf usbekischer Seite überwacht. Der Sardoba-Staudamm war erst 2017 nach siebenjähriger Bauzeit fertiggestellt worden.