Aus für "Merkelova": Revolution bei Frauennamen in Tschechien
Es ist tatsächlich eine historische Wende, die sich in Tschechien anbahnt: Das Abgeordnetenhaus in Prag stimmte einer Gesetzesnovelle zu, die Frauen die freie Wahl der männlichen oder weiblichen Form des Nachnamens ermöglicht. Bisher müssen Frauen - wie auch in anderen slawischen Sprachen - einen Familiennamen mit der weiblichen Endung „-ova“ tragen.
Ein Beispiel: Wenn der Mann Novak heißt, dann tragen seine Frau und Töchter den Namen Novakova. Das könnte bald in die Geschicht sein, wenn auch der Senat, die zweite Kammer des Parlaments, dieser Reform zustimmt.
"Absurde Regelung"
Von der traditionellen Regelung ausgenommen waren bisher nur Frauen, die einen Ausländer heiraten, und Angehörige der nationalen Minderheiten wie der deutschen Volksgruppe. Daran wuchs in den vergangenen Jahren aber die Kritik. Die frühere Justizministerin Helena Valkova sprach von einem „Zeichen der Ungleichheit“ und einer in der heutigen Zeit "absurden Regelung".
Merkelova
Im tschechischen Sprachgebrauch wird die „-ova“-Endung sogar bei ausländischen Namen verwendet. So wird aus Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Zeitungen Angela Merkelova.