Chronik/Welt

70 Schuldsprüche bei Mammutprozess zu Mafia in Norditalien

Mit 70 Verurteilungen ist am Samstag die dritte Instanz des "Aemilia" genannten Mammutprozesses zu Ende gegangen. Dabei wurden die Angeklagten beschuldigt, der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta geholfen zu haben, sich im reichen Norden Italiens festzusetzen. Das Oberste Gericht in Rom bestätigte zum Großteil die in zweiter Instanz bei einem im Dezember 2020 zu Ende gegangenen Prozess verhängten Haftstrafen, berichteten italienische Medien.

Die Operation "Aemilia" begann 2015 mit einer großen Razzia, die zur Festnahme von über 100 Personen in der norditalienischen Region Emilia Romagna führte. Unter den 148 Angeklagten waren nicht nur Angehörige der aus Kalabrien stammenden Mafiaorganisation 'Ndrangheta, sondern Polizisten, Verwaltungsangestellte, Journalisten und Kommunalpolitiker.

Die 'Ndrangheta

Die 'Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die 'Ndrangheta immer weiter in den Norden Italiens aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt.

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen