Chronik/Welt

400 Anzeigen gegen Umweltschützer bei deutschen Kohle-Protesten

Bei der neuen Protestwelle gegen den Braunkohleabbau in Nordrhein-Westfalen hat die deutsche Polizei nach eigenen Angaben Strafanzeigen gegen insgesamt 400 Aktivisten eingebracht. Die Staatsanwaltschaft Aachen habe Ermittlungen wegen Landfriedensbruch eingeleitet, erklärte die Polizei Aachen am Samstagabend.

Zuvor hatten demnach etwa 250 Umweltaktivisten versucht, in den rheinischen Braunkohletagebau Inden vorzudringen. Auf dem Gelände des Tagebaus Hambach besetzen 18 Kohlegegner zwischenzeitlich einen Bagger. Nach Angaben des Aktionsbündnisses "Ende Gelände" beteiligten sich rund 6.500 Aktivisten an den Protesten.

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4.000 Menschen besetzten demnach die Gleise der Hambachbahn, welche die RWE-Kraftwerke in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath mit Braunkohle aus Hambach versorgt. Die Polizei berichtete von rund 2.000 Aktivisten auf den Bahngleisen.

Aufgrund der Demonstration musste die Autobahn A4 zwischen Kerpen und Düren zeitweise gesperrt werden. Auch auf der Landstraße zwischen Kerpen-Buir und Morschenich kam es zu einer Sitzblockade.

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Mit seinen bis Montag geplanten Protestaktionen will das Bündnis "Ende Gelände" zum wiederholten Mal im rheinischen Tagebaugebiet Front gegen die Kohleverstromung machen. Es fordert einen "sofortigen Kohleausstieg" und will ein "Zeichen für Klimagerechtigkeit" setzen. "RWE und die Regierung klammern sich an eine zerstörerische Technologie von gestern", erklärte eine Sprecherin von "Ende Gelände".