Chronik/Österreich

Maskenpflicht: Kritik von Kärntens Landeshauptmann

Am Freitag muss in Supermärkten, Banken und bei der Post wieder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kritisierte das als "Maskenaktionismus", von dem er nicht viel hält, sagte er am heutigen Mittwoch im Ö1-Morgenjournal. "Ich habe schön langsam ein bisschen das Gefühl, dass die Inszenierung über sämtlichen Inhalten steht."

Für ihn sei die Rückkehr zur Maske ein "Placebo-Effekt". Priorität müsse jetzt bei der Einführung eines Ampelsystems liegen, sagt der Landeshauptmann. Hier fordert er, dass die Länder eingebunden werden. Wichtig sei, dass die Entscheidungen auf Basis von Expertisen fallen.

"Unnötig und unprofessionell"

Im Burgenland heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), dass die Ausweitung der Maskenpflicht ok sei, wenn es darum geht, die Bevölkerung wieder zu mehr Vorsicht zu sensibilisieren. "Die Vier-Tage-Inszenierung, die nötig war, um auf den Kanzler zu warten, war allerdings unnötig und unprofessionell. In der Sache wäre wichtig, dass die Bundesregierung endlich generell klare Vorgaben macht, wie es weitergeht.  Da fehlt es an Leadership. Vom angekündigten Ampel-System wissen wir noch immer nicht mehr als die Farben", so Doskozil. Das Burgenland werde eigenständig Regeln für sensible Bereiche wie Spitäler, Pflegeheime, Schulen und Kindergärten vorgeben. Die Bevölkerung müsse wissen, welche Maßnahmen wann zu setzen seien.

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Michael Ludwig (SPÖ), Bürgermeister von Wien, reagierte mit Lob für die Stadt auf die Frage nach der Maskenpflicht. Man sei als Metropole im europäischen Vergleich bisher sehr gut durch die Krise gekommen. Was die Pflicht angeht, müsse man mit den Gebietskörperschaften eng zusammenarbeiten, "damit keine Irritationen in der Bevölkerung entstehen".

Positiv sieht man die Maskenpflicht in Oberösterreich. Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Die Corona-Infektionen sind in den letzten Tagen und Wochen stark gestiegen - nicht nur in Oberösterreich. Die bundesweite Rückkehr der Maske ist daher ein notwendiger Schritt, um nicht noch stärkere Eingriffe in das öffentliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben vornehmen zu müssen.“

Steiermark: Hotspots eindämmen

„Die Lage in der Steiermark ist aktuell stabil, Hotspots konnten wir bisher gut eindämmen. Damit diese Situation, die wir uns alle gemeinsam hart erarbeitet haben, auch so bleibt, machen solche unter den Ländern abgestimmte Maßnahmen (wie Corona-Ampel bzw. Maskenpflicht) in bestimmten Lebensbereichen sicher Sinn", äußerte sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Günther Platter, Landeshauptmann von Tirol (ÖVP), hat sich bereits am Montag für die "Maskenpflicht 2.0" ausgesprochen. In Vorarlberg, wo es in den letzten 24 Stunden nur zwei neue Fälle gegeben hat, sieht man die Verschärfung ebenso positiv. „Das ist mit allen Bundesländern so akkordiert. Das tragen wir so mit", heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Man sei sich durchaus bewusst, dass die Fallzahlen in Vorarlberg derzeit niedrig sind. Aber auch Vorarlberg sei nicht davor gefeit, dass es zu einem Anstieg der Infektionen kommen kann.