Luchs Trail: Wandern in der „wilden Mitte“
Von Martin Gebhart
Es ist eines der größten naturnahen Waldgebiete Mitteleuropas und wird gerne auch als die „wilde Mitte“ Österreichs bezeichnet: die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse in Oberösterreich und der Steiermark sowie das Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich. Jetzt wurde unter dem Markennamen „Luchs Trail“ ein 200 Kilometer langer Weitwanderweg geschaffen, auf dem man ab September in elf Etappen diese drei Großschutzgebiete durchwandern kann.
Die Wahl des Namens ist nicht willkürlich erfolgt. Vielmehr knüpft er daran an, dass die nördlichen Kalkalpen historisch ein Siedlungsgebiet der Luchse war. Im 19. Jahrhundert wurden diese Tiere allerdings ausgerottet. Seit 2011 gibt es nun ein Projekt zum Aufbau einer Luchs-Population. Derzeit werden fünf solche Wildkatzen in dieser Großregion vermutet.
Der „Luchs Trail“ ist in diesem Gebiet das Leitprojekt zum Thema Weitwandern. Start ist im oberösterreichischen Reichraming, Ziel ist Lunz am See im nö. Mostviertel. Auf den rund 200 Kilometern sind an die 10.000 Höhenmeter zu überwinden.
Für NÖ Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav ist der Weitwanderweg „ein Pilotprojekt für die ökologische Vernetzung im Alpenraum“. Es wurde eine eigene „ARGE Luchs Trail“ geschaffen, die sich um die „Bewirtschaftung“ kümmert.
Vernetzung der Betriebe
Ziel ist es, dem sanften Tourismus in den nördlichen Kalkalpen Wertschöpfung zu bringen. Mit sehr viel Rücksicht auf den besonderen Naturraum. Die ARGE will einerseits die Wanderer für die Natur sensibilisieren, andererseits Serviceleistungen rund um das Weitwandern anbieten. „Für die individualisierte und flexible Buchbarkeit der Etappen wurden mithilfe eines Netzwerks an Übernachtungs-, Gastronomie-, Verkehrs- und Sportbetrieben touristische Produkte entwickelt“, sagen Andreas Hangar und Andreas Purt. Sie sind über die LEADER-Region Eisenstraße und den Mostvierteltourismus in das Projekt involviert.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Tagesstrecken beim „Luchs Trail“ anspruchsvoll. Die Strecke führt entlang bestehender Wanderwege durch die drei Bundesländer. Die Wanderwege werden von den Weghaltern – meist Alpenvereine – instand gehalten. Für die Luchs-Trail-Zusatzschilder ist die ARGE verantwortlich.