Chronik/Österreich

Fischsterben: Chlorlauge in falschen Kanal geleitet

Ein unangenehmes Versehen sorgte am Mittwoch für ein Fischsterben im Mödlingbach in Wiener Neudorf. Zu wenig verdünntes Chlor, das irrtümlich in den Regenwasser- statt den Abwasserkanal gelangte, dürfte der Auslöser gewesen sein.

„Auf einer Länge von 600 Metern sind alle Kleinsttiere kaputt“, berichtet Herbert Müll, Obmann des Ersten Mödlinger Sportfischerklubs. Der Verein ist in dem Bereich fischereiberechtigt. Müll schätzt, dass etwa 37 Liter Chlorlauge in den Mödlingbach gelangt sind. Zehn Kilo tote Tiere hätten am Donnerstag aus dem Fluss geholt werden müssen. Der Schaden betrage etwa 800 Euro.

Spaziergänger hätten die toten Fische am Mittwoch im Wasser treiben sehen und die Polizei alarmiert. Auch die Bezirksbehörde und die technische Gewässeraufsicht rückten an.

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Ermittlungen ergaben inzwischen, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Konkret war eine Firma damit beauftragt worden, eine von der EVN zuvor verlegte neue Wasserleitung von der Südstadt nach Wiener Neudorf, zu spülen, erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach. Dabei ist die Flüssigkeit irrtümlich in den Regenwasserkanal eingeleitet worden. Zudem dürfte das Chlor gar nicht oder zu wenig verdünnt worden sein. Die Erhebungen der Polizei dauern an, laut Bezirkshauptmannstellvertreter Michael Engel drohen verwaltungsrechtliche Strafen. Auch eine Strafanzeige ist möglich.