Im heißen Auto eingeschlafen: Zweijähriger im Spital verstorben
Ein Kleinkind, das in einem überhitzten Auto in der Steiermark eingeschlafen war, ist im Spital verstorben. Bereits bewusstlos wurde ein zwei Jahre alter Bub Montagnachmittag im Auto seiner Eltern aufgefunden. Gestern, Mittwoch, ist das Kleinkind trotz fast dreitätigen Kampfs auf der Intensivstation der Grazer Kinderklinik verstorben, wie eine Sprecherin des LKH auf KURIER-Anfrage mitteilte.
Der Bub soll sich am Montag nach dem Mittagessen unbemerkt in den unversperrten Wagen am Hof seiner Großeltern im südoststeirischen Riegersburg geschlichen haben. Er dürfte dann im heißen Fahrzeug eingeschlafen sein. Dass der Bub weg war, merkten die Großeltern erst, als sie mit ihm eine nachmittägliche Ausfahrt im Kinderwagen machen wollten, wie die Polizei mitteilte.
Angehörige fanden den Bursch im Auto
Die Angehörigen begannen daraufhin sofort die Suche auf dem weitläufigen Bauernhofareal und fanden das Kind auf der Rückbank des abgestellten Pkw. Der Bub war bewusstlos und dehydriert. Laut Polizei dürfte das Kleinkind zwischen einer halben und einer Stunde im stark aufgeheizten Fahrzeug verbracht haben.
Der zweijährige Bub wurde umgehend mit dem Rettungshubschrauber „Christophorus 12“ des ÖAMTC ins Krankenhaus geflogen. Dort konnten die Ärzte ihn aber nicht mehr retten.
2017 ereignete sich in Bludenz in Vorarlberg ein ähnlich dramatischer Zwischenfall in einem heißen Auto. Eine damals 17-jährige Frau war mit dem 20-monatigen Sohn und ihrem Freund auf dem Rückweg aus der Steiermark. 30 Grad im Schatten zeigte das Thermometer an diesem Tag. Das Kleinkind schlief während der stundenlangen Heimfahrt am Rücksitz ein. Weil die beiden es bei der Ankunft nicht wecken wollten, ließen sie es im Auto weiterschlafen. Die Mutter und ihr Freund schliefen dann selbst in der Wohnung des Mannes ein. Als sie am Abend aufwachten, lag das Kind tot im Fahrzeug – der Bub war fünf Stunden lang der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
Obwohl das Paar beteuerte das Autofenster 20 Zentimeter weit offen gelassen zu haben, mussten sie sich wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten.
Eine schwere Dehydration kann für den menschlichen Körper schnell problematisch werden. Denn der Flüssigkeitsmangel geht mit einem gestörten Salzhaushalt (Elektrolythaushalt) einher und kann ein lebensbedrohliches Ausmaß annehmen.
Besonders kleine Kinder sind gefährdet. Denn bis zur Pubertät schwitzen Kinder weniger als Erwachsene. Dies führt zu geringerer Wärmeabgabe, da weniger Schweiß verdunstet. Bei extremer Hitze gelingt es dem Kinderkörper oft nicht mehr, seine Temperatur genügend herabzusetzen. Kinder sollten sich deshalb ab 27 Grad nicht mehr anstrengen.