Chronik/Österreich

Coronavirus: Caritas ringt um Aufrechterhaltung ihrer Dienste

Die Caritas ringt angesichts der Corona-Epidemie darum, ihre Dienste für Bedürftige aufrechtzuerhalten. Die aktuelle Situation stellt auch die Hilfsorganisation vor große Herausforderungen und "auf eine harte Bewährungsprobe", betonte der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress am Samstag.

"Das Ziel ist, sämtliche Angebote nach Möglichkeit weiter aufrechtzuerhalten", so Schwertner. Konkret brauche es jedoch verstärkt finanzielle Mittel für die Obdachlosenarbeit und für die Betreuung behinderter sowie pflegebedürftiger Menschen, appellierte er an die Spenderinnen und Spender. Eine besondere Herausforderung bestehe im Blick auf die Pflege älterer Menschen, die besonders gefährdet sind. "Die gute Nachricht lautet: Mit Stand heute haben wir in der mobilen Pflege und auch in den Pflegewohnhäusern auf dem Gebiet der Erzdiözese keinen einzigen positiv getesteten Fall." Im Bereich der Pflegewohnhäuser wurde ein Besuchsstopp für Angehörige verhängt, Infopoints eingerichtet, Mitarbeiter erneut in Hygienemaßnahmen unterrichtet und Angehörige laufend informiert, teilte die Caritas mit.

Sorgen bereite der Caritas hingegen die Grenzschließungen der Nachbarländer: So seien gerade im Bereich der 24-Stunden-Betreuung rund 800 Personen aus dem Ausland in sieben Bundesländern im Einsatz und kümmern sich um rund 400 pflegebedürftige Menschen: "Bisher können wir alle Betroffenen weiter versorgen. Wir hoffen aber dennoch, dass die Politik hier rasch aktiv wird und im bilateralen Einvernehmen mit den unterschiedlichen Nachbarländern an kreativen Lösungen arbeitet."

Auch im Bereich der Obdachlosenarbeit gebe es Probleme und erhöhten Spendenbedarf: So hätten bereits viele ehrenamtliche Kochgruppen ihren Einsatz in der Wiener Obdachloseneinrichtung "Gruft" abgesagt. "Klar ist, dass wir die Versorgung dieser Menschen dennoch aufrechterhalten wollen. Klar ist aber auch, dass wir hierfür auf Spenden angewiesen sind", so Schwertner.

Derzeit arbeite man an der Einrichtung eines "Actionpools" für Freiwillige, um darin all jene Menschen zu sammeln, die sich bereit erklären, die Caritas zu unterstützen. "Derzeit rufen wir gerade in Wien dazu auf, sich zu melden, um bei wichtigen Hilfstätigkeiten zu unterstützen. Unser Ziel ist es, die tägliche Hilfe für Menschen in Not weiter zu gewährleisten" (Freiwillige können sich unter www.caritas-wien.at melden). Wo dies erforderlich sei, habe man jedoch - wie etwa bei den Lerncafes oder verschiedenen Beratungsangeboten - die Angebote einstweilen heruntergefahren oder auf telefonische Beratungen umgestellt. Seit über zwei Wochen besteht außerdem ein eigener Krisenstab, der mit den unterschiedlichen Stellen des Bundes und des Landes im engen Austausch stehe und der Maßnahmen auf den unterschiedlichen Ebenen rasch und unbürokratisch setze, erklärte Schwertner.

(Spenden: IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000 oder online unter www.caritas-wien.at und https://www.facebook.com/wirhelfen)