Cannabis in der Medizin: Kritik an Ministerium
Von Birgit Seiser
Was das Thema Cannabis in der Medizin betrifft, geht es der Liste Pilz im Parlament zu "chillig" zu. Im Moment ist das Kiffen auf Rezept in Österreich nur sehr eingeschränkt möglich. Die Krankenkassen setzen Cannabis nur sehr selten zur Schmerztherapie ein. Patienten bleiben auf den monatlichen Kosten sitzen, welche sich meist auf mehrere hundert Euro belaufen.
Einstimminger Beschluss
Der Gesundheitsausschuss im Parlament beschloss Mitte März einstimmig, fachliche Stellungnahmen zum Thema Medizinalhanf einzuholen. Die Expertenmeinungen führten dann im Juni dazu, dass wiederum alle Fraktionen einen einstimmigen Abänderungsantrag verabschiedeten. Das Gesundheitsministerium wurde im Zuge dessen beauftragt, bis 1. Jänner 2019 einen Prüfbericht zum Thema Medizialhanf vorzulegen, beauftragt wurde der Sanitätssenat von der zuständigen Ministerin, Beate Hartinger-Klein (FPÖ) aber erst am 20. Oktober.
Experten
Die Liste Pilz wittert eine Verzögerungstaktik, wie Abgeordnete Daniela Holzinger sagt: "Die Anfragebeantwortung von Hartinger-Klein zum Stand des Prüfberichts zur Liberalisierung von Cannabis in der Medizin zeigt, dass bis heute so gut wie nichts passiert ist. Das Thema ist seit langem in der öffentlichen Diskussion, viele Experten haben sich bereits positiv geäußert, die Mehrheit der Bevölkerung wünscht sie sich. Besonders die 1,8 Millionen Schmerzpatienten, die in Österreich warten darauf."
Außerdem seien im Sanitätsrat wiederum jene Experten, wie Ärztekammer und Apothekerkammer, vertreten, deren Expertisen erst zu dem Abänderungsantrag geführt hätten.
Eine KURIER-Anfrage an das Gesundheitsministerium blieb vorerst unbeantwortet.