Chronik/Österreich

"Ausnahmezustand" am Klettersteig: Frau kämpfte mit plötzlichem Gedächtnisverlust

Ein obersteirisches Alpinisten-Paar ist auf einem Klettersteig am Hochblaser (1.771 Meter Seehöhe) im Bezirk Leoben in Bergnot geraten: Die 56-jährige Frau hatte plötzlich massiven Gedächtnisverlust, ihr um ein Jahr älterer Begleiter befand sich laut Polizei vom Mittwoch im „Ausnahmezustand“. Drei junge, ebenfalls im Klettersteig befindliche Polizisten außer Dienst leisteten Hilfe. Das Paar wurde unverletzt geborgen.

Zu dem Notfall war es bereits vergangenen Freitag gekommen, bekannt wurde er allerdings erst am Mittwoch: Die drei Grazer Beamten hatten eine Tour über den Kaiser-Franz-Josef-Klettersteig auf den Hochblaser unternommen. Dabei trafen sie gegen 11.30 Uhr im dritten Abschnitt des Klettersteiges auf die beiden älteren Alpinisten aus dem Bezirk Leoben. Die beiden versuchten offenbar in einem äußerst schwierigen und felsigen Abschnitt rückwärts abzusteigen, was jedoch laut Polizei mit einem unkalkulierbaren Gefährdungsrisiko für das Paar sowie nachkommende Alpinisten verbunden schien.

Orientierung verloren

Als die Beamten das Paar ansprachen, stellte sich heraus, dass die 57-Jährige plötzlich unter massivem Gedächtnisverlust litt und sich an nichts mehr erinnerte. Dabei fragte sie mehrmals, wo sie sich gerade befinde bzw. was sie hier mache. Nachdem ein weiterer Ab- bzw. Aufstieg in dieser Situation nicht mehr möglich schien, wurde die Bergrettung alarmiert und ein Notarzthubschrauber angefordert.

Die 57-Jährige wurde schließlich bei starkem Wind von der Besatzung des neuen Rettungshubschraubers Christophorus 17 aus St. Michael mit einem Tau aus dem Klettersteig geholt und ins LKH Bruck/Mur geflogen. Sie konnte ein paar Tage später das Krankenhaus verlassen und ist am Weg der Besserung. Den im Ausnahmezustand befindlichen 56-Jährigen begleiteten die Polizisten in der Folge sicher aus dem Klettersteig und danach ins Tal.