Ausgemustert: „Habt acht“ für 118 neue Leutnante
Die Tradition will es, dass die Ausmusterungsfeierlichkeiten an der Theresianischen Militärakademie (MilAk) in Wiener Neustadt (NÖ) von einer großen Parade begleitet werden. Heuer wurde darauf wieder bewusst verzichtet.
Der Schock nach der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich sitzt noch immer tief, neben Feuerwehr und Rettungsorganisationen war auch das Bundesheer in den vergangenen Tagen stark gefordert. Deshalb gab es zu Ehren der 118 Leutnante, darunter acht Frauen, die am Samstag in die Truppe übernommen wurden, nur einen Gruß vom Himmel. Eurofighter flogen unter dem Applaus der Besucher über die Milak.
„Unsere Offizierinnen und Offiziere sind Vorbilder und leisten einen wertvollen Beitrag für die Sicherheit unserer Republik und der Menschen in Österreich. Mein Dank gilt ihnen, denn in Zeiten wie diesen ist das nicht selbstverständlich“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der selbst im Jahr 1997 als Leutnant ausmusterte.
Ausbildung
Vier Jahre lang dauerte die Ausbildung der neuen Offiziere, unter anderem absolvierten sie dabei den Fachhochschulstudiengang „Militärische Führung“. Feiern durften am Samstag aber auch Armeeangehörige aus dem Ausland. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Truppen der Westbalkanstaaten beendete ein Soldat aus Bosnien und Herzegowina sowie eine Soldatin aus Montenegro erfolgreich ihre Zeit an der Militärakademie in NÖ.
„Sie haben nicht nur Führungsqualitäten unter Beweis gestellt, sondern auch eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe übernommen“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zum Offiziersnachwuchs.
Miliz
Verstärkt wurde am Samstag aber auch die Miliz. 46 neue Milizoffiziere sind nun ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Wehrsystems, sie wurden von Erwin Hameseder begrüßt, der als Milizbeauftragter fungiert. Hinter ihnen liegen zwölf Monate als aktive Soldaten beim Heer, danach kehrten sie ins Berufsleben zurück und nahmen innerhalb der drei weiteren Jahren an Milizübungen teil.