Chronik/Österreich

Arzt und Pflegerin infiziert: Sechs Patienten, vier Frühchen betroffen

Am Freitag um 20.30 Uhr standen die Testergebnisse fest: Ein Anästhesist im Uniklinikum Salzburg hatte sich mit dem Coronavirus infiziert, auch seine Lebensgefährtin - eine Pflegerin in der Neonatologie - wurde positiv getestet. Infiziert hatte sich der Mann bei einem Urlaub in Ischgl. Der weitere Betrieb des Spitals ist jedoch gesichert.

Mit Bekanntwerden der Infektion liefen sofort Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung an, auch alle Kontaktpersonen wurden ausgeforscht. Denn der Mediziner war nach seinem Urlaub am Wochenbeginn in mehreren Dienstbesprechungen, bei der 60 bis 80 Ärzte anwesend waren. Auch bei zahlreichen Operationen war er anwesend, etwa bei der Kiefer- und der Herzchirurgie sowie der Traumatologie. Zudem war er als Notarzt im Hubschrauber im Einsatz.

84 Personen in Quarantäne

Insgesamt hatte der Arzt mit 18 Patienten, 53 Pflegekräften, drei Flugsanitätern und einem Hubschrauberpilot Kontakt. Sofort wurden jedenfalls sechs Patienten der Intensivstation, auf der der Arzt gearbeitet hatte, vorsorglich auf eine spezielle, für Coronavirus-Patienten, ausgelegte Station gebracht. Insgesamt 84 Personen wurden vorsorglich angesondert. Sie müssen nun 14 Tage in Quarantäne bleiben.

Kritisch ist, dass seine ebenfalls infizierte Lebensgefährtin auf der Neonatolgie tätig ist. Dort hatte sie Kontakt zu vier Kindern, zum Teil Frühgeborene. Allerdings, beruhigt, Greil, gab es keinen engen Kontakt. Zudem seien Kinder nicht stark gefährdet. Es gebe keine Meldungen über einen Todesfall bei Kindern. Die Eltern aller kleinen Patienten wurden informiert, die Krisenintervention wurde eingeschaltet.

Derzeit gibt es 39 Personen, die im Land Salzburg mit dem Virus infiziert sind. Im LKH wurden Vorsorgemaßnahmen eingeführt. Jedem Mitarbeiter wird vor Dienstbeginn Fieber gemessen. 

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