Erstmals seit sechs Monaten unter 1.000 Corona-Hospitalisierte
Am Freitag wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden 887 Neuinfektionen in Österreich gemeldet. Damit lagen die Neuinfektionen bereits zum vierten Mal in dieser Woche unter 1000.
Bisher sind in Österreich seit Ausbruch der Pandemie 10.455 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben. Von den insgesamt 635.780 positiven Testergebnissen, sind 612.523 wieder genesen.
Weniger als 1.000 Menschen im Spital
Auch die Zahl der Menschen im Spital ist erstmals seit sechs Monaten unter 1.000 gefallen. Zuletzt war dies am 21. Oktober der Fall, am heutigen Freitag sind es 992 (minus 54) Personen, von denen 322 intensivmedizinisch betreut werden, ein Anstieg von sechs in 24 Stunden.
Beachtlich ist im Wochenvergleich der Rückgang bei den Intensivpatienten, denn ein Minus von 95 bedeuten 22,8 Prozent weniger, die Zahl der Krankenhauspatienten sank sogar um 28,8 (minus 402).
Neuinfektionen in den Bundesländern:
- Burgenland: 17
- Kärnten: 70
- Niederösterreich: 114
- Oberösterreich: 132
- Salzburg: 34
- Steiermark: 149
- Tirol: 81
- Vorarlberg: 79
- Wien: 211
7-Tages-Inzidenz sinkt weiter
Auch die 7-Tages-Inzidenz ist weiter gesunken. Aktuell liegt sie bei 78,2 Fälle pro 100.000 Einwohner, sie lag vor einer Woche noch bei 112, der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen lag da noch bei 1.421 Fällen.
Damit ist die 7-Tages-Inzidenz seit Montag unter 100 - das war davor ebenso zuletzt Ende Oktober der Fall.
Nur mehr Vorarlberg bei 7-Tages-Inzidenz über 100
Am Freitag lagen sämtliche Bundesländer mit Ausnahme von Vorarlberg unter 100. Das Ländle, wo schon Mitte März Öffnungsschritte aus der Corona-Klammer gesetzt wurden und die Gastronomie bis 20.00 Uhr aufsperren durfte, hielt am Freitagnachmittag bei einer Inzidenz von 138,7.
Die 1,9 Millionenstadt Wien, wo Gastro und Hotellerie eben so wie in den weiteren Bundesländern erst am kommenden Mittwoch wieder ihre Türen öffnen, lag demgegenüber bei 72,5 und damit unter dem Österreich-Schnitt (78,8). Am Besten stand das Burgenland mit 39,1 da, Niederösterreich hielt bei 57,3, Salzburg bei 64,5, Oberösterreich bei 79,6 und Kärnten bei 86,6. Knapp unter der Benchmark von 100 lagen Tirol und die Steiermark mit 97,0 bzw. 98,4.
Obwohl diese Zahlen auf eine Entspannung hindeuten und angesichts des anstehenden Lockdown-Endes am 19. Mai optimistisch stimmen, sollte nicht vergessen werden, dass die Regierung den strikten Lockdown ursprünglich erst bei einer Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beenden wollte. Dieses Ziel wurde noch im Jänner ausgegeben, im weiteren Verlauf aber aufgegeben.
R-Zahl österreichweit auf 0,80 gesunken
Dadurch ist auch die effektive Reproduktionszahl in Österreich weiter gesunken und liegt nun bei 0,80 nach 0,85 in der vergangenen Woche, wie aus dem Freitagsupdate von Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und TU Graz hervorgeht. Auch in Vorarlberg liegt die Reproduktionszahl jetzt unter dem kritischen Wert von 1,0.
Das westlichste Bundesland war in der Vorwoche das einzige, wo dies noch nicht der Fall gewesen ist. Eine Reproduktionszahl von 1,0 bedeutet, dass pro Fall ein neuer Fall generiert wird, womit eine endemische Verbreitung der Infektion vorliegt. Eine Aussage über das Niveau der täglichen Inzidenz lässt sich daraus jedoch nicht machen. Liegt sie unter 1, sinken die Infektionszahlen.
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Neue Fälle nach Alter
Während in der ersten und zweiten Welle vor allem ältere Menschen betroffen waren, wurden in der dritten Welle auch viele Jugendliche infiziert. Das liegt zum einen in einer massiven Ausweitung der Testungen - seit Februar werden Österreichs Schüler via Antigen-Test auf das Coronavirus getestet.
Und zum anderen an der weiten Verbreitung der britischen Virusvariante, die deutlich ansteckender ist.
Zur Grafik: Klicken Sie auf die einzelnen Altersgruppen, um sie ein- und auszublenden.
Impfstatus in Österreich und international
Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.