Chronik/Oberösterreich

„Ich zeige meine Abgründe“

Es sind düstere, ausdrucksstarke, oft mystische Bilder, die Parov Stelar bei seiner großen Ausstellung in Linz zeigt. Seit diesem Wochenende ist „I’ll be ok soon“ im Linzer Francisco Carolinum zu sehen. „Ich zeige meine Abgründe. Warum soll ich mich immer alleine damit beschäftigen?“, fragt der Künstler.

Exzessiv

Bis zu 16 Stunden pro Tag hat der DJ und Musikproduzent immer wieder in seinem Atelier auf Mallorca an den Werken gearbeitet. Ein exzessiver Verarbeitungsprozess: „Ich habe meine Musik in den vergangenen Monaten stark zurückgeschraubt und mich voll auf die Kunst konzentriert. Es ist sehr anstrengend, aber es ist auch unglaublich befriedigend, nach so einem Tag im Atelier ins Bett zu gehen und etwas Handfestes geschaffen zu haben“, sagt Parov Stelar, der eigentlich Marcus Füreder heißt.

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In eine oberösterreichische Künstlerfamilie hineingeboren, „war es für mich immer normal, Kunst zu erleben und zu machen.“ Stelar gilt als Begründer des Electroswing, füllt bei seinen Konzerten und Gigs die Hallen und ist weltweit bei Auftritten umtriebig. Seine Bühnenshows sind weit mehr als nur Musik. Licht, Bilder, Videos in Kombination spielen dabei eine große Rolle.

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Wie kam es zur Ausstellung in Linz? Alfred Weidinger, Direktor der Landeskultur GmbH, lernte Stelars Manager Arnold Hirschl kennen und sah einige Werke in dessen Sammlung. Vom Künstler selber hatte er bis dato noch nie gehört, die Werke sprachen aber für sich. Also besuchte Weidinger Füreder in seinem Atelier in Mallorca, um ihn kennenzulernen, und kam quasi mit der Ausstellung im Gepäck zurück nach Linz.

Erstmals sind auch zwei Skulpturen zu sehen, etwa die liebste Malhose von Stelar, die er so häufig im Atelier getragen hat, dass sie irgendwann vor lauter Farbe quasi gestanden ist. Bis zur Skulptur war es dann nur mehr ein kleiner Schritt.

Schöpfungsprozess

„Meine Lebensumstände beeinflussen natürlich meine Malerei, aber schön langsam dreht sich das und meine Malerei beeinflusst immer mehr mein Leben. Ich bin Geburtshelfer in diesem Schöpfungsprozess, das macht einfach großen Spaß.“

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2021 und 2022 ist Parov Stelar was seine Auftritte bereits komplett ausgebucht. Nach Oberösterreich verschlägt es ihn im Sommer 2022 auf die Burg Clam und sonst nur privat: „Hier sehe ich zuerst meine Family und meinen Freundeskreis, Menschen, denen ich wirklich vertraue.“