Chronik/Oberösterreich

Neues Institut für Gesundheit und Umwelt

Die VTA Austria mit Sitz in Rottenbach (Bezirk Grieskirchen) hat gemeinsam mit drei europäischen Hochschulen das VTA Institut für Gesundheit und Umwelt gegründet. Das rechtlich selbstständige, unabhängige und selbst finanzierte Institut soll sich mit aktuellen gesundheitsrelevanten Fragestellungen, allem voran sauberem Wasser, beschäftigen. VTA-Gründer und Geschäftsführer Ulrich Kubinger stellte es mit den Partnern am Dienstag in Rottenbach vor.

Neuer Campus

Das in Rottenbach verortete Institut - es soll ein Campus am VTA-Gelände entstehen - hat es sich zum Ziel gesetzt, gefährliche Keime und Viren, multiresistente Erreger sowie Mikroverunreinigungen im Abwasser nachzuweisen und diese zu eliminieren. Der Chemiker Kubinger verwies auf das jüngste Produkt seines Unternehmens, das multiresistente Keime und auch das SARS-CoV-2-Virus im Abwasser beseitigt. Das sei für ihn das allgemeine öffentliche Interesse, gesund zu sein. Das Institut werde unabhängig sein. „Jeder kann uns beauftragen.“

Kooperation mit drei Privatunis

Martin Stieger, Rektor der privaten Allensbach Hochschule Konstanz, Mediziner Michael Georg Smola von der Sigmund-Freund-Privatuniversität Wien und Betriebswirtschafter Robert Neumann von der St. Gallen Business School vertraten die drei Hochschulen und unterzeichneten den Gründungsvertrag. Allensbach und St. Gallen bringen Management und Wirtschaftsexpertise, die Wiener Medizinwissen ein. Das Institut biete Forschung und Lehre, mit einem Schwerpunkt auf Fernlehre, erklärten Smola und Stieger. Neumann betonte den Austausch mit der Praxis. 15 Akademikerinnen und Akademiker seien bereits eingestellt, es sollen insgesamt 40 bis 50 werden, sagte Kubinger. Die Anzahl der Studierenden sei nach oben offen.

Gründungsfeier

Herzchirurg Felix Unger, der die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste mitbegründete, Robert Hossfeld, Geschäftsführer des Deutschen Expertenrats für Umwelttechnologie und Infrastruktur, und dessen Vorsitzender Wolfgang Günther nahmen an der Gründungsfeier teil und sind dem Institut verbunden. Günther hob hervor, dass die unterirdische Wasserversorgung und Abwasserentsorgung enorm wichtig sei.

Vier Abteilungen

Das Institut gliedert sich in vier Abteilungen: Aus- und Weiterbildung/Arbeitnehmerschutz, Forschung und Entwicklung/Ressourcenmanagement, Mikrobiologie/Molekularbiologie und Chemie. Stieger bezeichnete Gesundheit und Umweltschutz als die zwei Megathemen. Immerhin möchte die EU, dass alle Mitglieder im Oktober ihre Abwässer untersuchen, und plane ein Frühwarnsystem.

Abwasseranalysen

Im Mittelpunkt werden in Rottenbach auch Abwasseranalysen und Modellstudien stehen. Man will eine Ausbildung zum Umweltingenieur anbieten, dachte Kubinger an die 23.000 Mitarbeiter in den österreichischen Kläranlagen, die mit potenziell gefährlichen Krankheitserregern in Kontakt kommen können. Wissenstransfer spiele eine große Rolle.

250 Mitarbeiter

VTA wurde 1992 von Kubinger gegründet und beschäftigt heute rund 250 Mitarbeiter, 110 davon in Rottenbach. In den vergangenen Jahren habe man 50 Millionen Euro in Rottenbach investiert, sagte Kubinger. Die Abwasserreinigung für täglich über 250 Millionen Menschen gehe auf die Kappe der VTA.