Namensänderung: "Fucking" wird zu "Fugging"
Von Petra Stacher
Es ist und war noch nie der beliebteste Ortsname: Fucking. Nun soll er in Österreich endgültig Geschichte sein. Denn wie am Mittwoch bekannt wurde, beschloss der Gemeinderat den Namen nun zu ändern. Ab 1. Jänner 2021 wird auf den Ortstafeln nun „Fugging“ zu lesen sein.
Eigentlich ist Fucking ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Tarsdorf im Innviertel. Schon seit Jahren erhitzt der Name jedoch die Gemüter, mutiert er doch in der englischen Aussprache zu einem Schimpfwort mit erotischem Hintergrund.
Antrag der Bevölkerung
Das ließ sich die Bevölkerung nun nicht mehr gefallen, sie brachten einen Antrag auf Namensänderung ein. Und dieser wurde bewilligt. „Der Gemeinderat hat beschlossen, die Ortschaft Fucking in den Ortschaftsnamen Fugging mit Wirkung vom 01. 01. 2021 umzubenennen“ ist in der Gemeinde-Kundmachung zu lesen.
Damit hat sich wohl auch die internationale Bekanntheit des Ortes erledigt. Denn immer wieder besuchten Touristen den Ort, um vor der Ortstafel ein Foto zu knipsen. Einige gaben sich wiederum damit nicht zufrieden und nahmen gleich die ganze Tafel mit, weshalb sie in Beton gegossen wurde.
So penibel müssen die Bewohner wohl künftig nicht mehr auf die Tafel aufpassen.
Dabei hat der umstrittene Name eine lange Tradition. Fucking ist seit 1070 belegt und kann vermutlich von einem Adalpert von Vucckingen abgeleitet werden, der im 11.Jahrundert in der Region lebte. Das Suffix -ing ist im bairischen Sprachraum eine häufige Endung bei Ortsnamen. Auf einer Mappe des 19. Jahrhunderts ist die Ortschaft übrigens noch als Fuking verzeichnet.
Einen Namenskollegen gibt es auch in Niederösterreich. Nämlich Fugging, ein Ortsteil von Obritzberg-Rust im Bezirk St. Pölten-Land. Im Mittelalter, um 1195, wurde der Ort noch als Fucking erwähnt. Die Namensänderung kam hier allerdings weit früher als in Oberösterreich. 1836 war aus Fucking schon Fugging geworden.