Chronik/Oberösterreich

Corona: Entspannung in Wels, infizierte Asylwerber in OÖ verschwunden

In Oberösterreich hat der neue Hochinzidenz-Erlass des Gesundheitsministeriums den Druck herausgenommen, die in Wels drohende Abriegelung ist laut diesen Richtlinien in die Ferne gerückt. Allerdings ist die Zahl der Intensivpatienten am Freitag um fünf auf 21 gestiegen. Indes sind aus dem Erstaufnahmezentrum Thalham offenbar 21 Personen verschwunden, die als infiziert oder K1-Personen klassifiziert waren.

Die Sieben-Tage-Inzidenzen im Bundesland lagen am Freitag zwischen 23,9 im Bezirk Freistadt und 277,7 in der Stadt Wels, wo am Donnerstag bereits der Wert 311 erreicht worden war. Da laut dem neuen Erlass des Bundes nun auch Intensivbettenauslastung und Durchimpfungsrate eine Rolle spielen, drohen aktuell keine Ausreisekontrollen für Wels. Mit 50,4 Prozent Durchimpfungsrate wird die Stadt erst dann zum Hochinzidenzgebiet, wenn der Intensivbelag im Land auf 28 steigt und die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt sieben Tage lang über 400 liegt.

Polizei verständigt

Unklar ist indes, was mit 21 Asylwerbern geschehen ist, die infiziert oder als K1-Personen eingestuft wurden und seit Dienstag aus dem Erstaufnahmezentrum Thalham verschwunden sind. Die FPÖ hatte am Donnerstag via Presseaussendung darauf aufmerksam gemacht. Am Freitag bestätigten Gemeindepolitiker in St. Georgen im Attergau dies im Rahmen einer Pressekonferenz.

Beim Land Oberösterreich verwies man auf die zuständigen Bundesstellen. In einer schriftlichen Stellungnahme der Betreuungsagentur des Bundes (BBU) hieß es, dass „in allen Fällen, in denen Personen den Quarantänebereich trotz der Sicherheitsvorkehrungen unerlaubt verlassen, die Polizei und die jeweilige dafür zuständige Bezirkshauptmannschaft selbstverständlich unverzüglich verständigt“ würden.

Grunderkrankung

Die Zahl der Intensivpatienten in Oberösterreich ist indes von Donnerstag auf Freitag um fünf gestiegen. Mit 21 ist man aber nach wie vor unter der im Erlass vorgesehenen Grenze. Von den 65 Covid-19-Patienten und Patientinnen auf den Normalstationen sind 56 nicht vollständig immunisiert, von den 21 auf Intensivstationen 19. Laut einer Analyse der oberösterreichischen Spitäler vom Freitag ist bei allen Patienten, bei denen Impfdurchbrüche aufgetreten sind, eine entsprechende Grunderkrankung vorhanden, die den Aufbau einer Immunisierung verhindert.

Von Donnerstag auf Freitag wurden in Oberösterreich 336 Neuinfektionen verzeichnet, 75 davon sind laut Krisenstab auf Reiserückkehrer, vor allem aus dem Kosovo, Nordmazedonien sowie Bosnien und Herzegowina zurückzuführen. In den - im Sommer zwischenzeitlich Corona-freien - Altersheimen sind mittlerweile auch wieder Fälle zu verzeichnen. Betroffen sind 16 Mitarbeiter und sechs Bewohner von insgesamt 14 Einrichtungen. Auch ein Todesfall - eine 96-jährige Frau aus Steyr - wurde am Freitag gemeldet.