Weinviertel: ÖVP schaffte Absolute in Gänserndorf
Von Kevin Kada
Die Ausgangslage in der Gemeinde Gänserndorf war spannend. Nach der Wahl 2015 lagen ÖVP und SPÖ mit jeweils 14 Mandaten genau gleich auf. Die ÖVP stellte mit René Lobner, dank einer Koalition mit den Grünen, den Bürgermeister.
Die kommenden fünf Jahre braucht Lobner diese Unterstützung nicht mehr. Die ÖVP legte sieben Mandate zu und erreichte damit die absolute Mehrheit mit 21 Mandaten. „Dieses eindeutige Votum freut uns sehr“, erklärte Lobner. Das gute Ergebnis liege daran, dass die Gemeinde in den vergangenen fünf Jahren „sehr transparent und ohne wirkliche Fehler gearbeitet habe“, lobt der neue und alte Bürgermeister die Arbeit.
Keinen Grund zu feiern hat die SPÖ, sie verlor fünf Mandate. Spitzenkandidatin Ulrike Chap gibt sich aber nicht so leicht geschlagen: „Niederfallen, Ärmel hochkrempeln und weitermachen.“ Heute Abend soll in der Präsidiumssitzung entschieden werden, wie es mit der Partei weitergehen wird.
Mit den erhofften Mandatsgewinnen für die Grünen wurde es nichts. Sie halten weiter bei vier Sitzen. Die Neos ziehen mit einem Mandat in den Gemeinderat ein. „Neos sind in Gänserndorf angekommen. Wir freuen uns, dass wir in so kurzer Zeit ein so tolles Team auf die Beine gestellt haben und ein Mandat geschafft haben“, freut sich Spitzenkandidat und künftiger Gemeinderat Joseph Lentner.
Sieben Mandate mehr
Einen regelrechten Erdrutschsieg gab es für die ÖVP in Retz (Bezirk Hollabrunn). Dort sicherte sich Bürgermeister Helmut Koch zusätzlich sieben Mandate und hält somit bei 17 Sitzen im künftigen Gemeinderat und damit bei der absoluten Mehrheit.
Korneuburgs Bürgermeister Christian Gepp bleibt mit seiner ÖVP bei 22 Mandaten. Neu dabei sind die Neos unter der Ex-ÖVP-Gemeinderätin Sabine Tröger. Sie ziehen mit einem Mandat in den Gemeinderat ein: „Jetzt haben die KorneuburgerInnen eine Vertretung, die der absoluten Mehrheit genau auf die Finger schauen und auf saubere Politik achten wird.“
In Mistelbach trifft der Trend der ÖVP-Zugewinne nicht zu. Dort verlor die ÖVP zwei Mandate – und damit die absolute Mehrheit. Im Gegenzug gewann die SPÖ zwei hinzu. „Wir sind sehr glücklich. Das Ziel, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen, ist erreicht, jetzt wird in Mistelbach Demokratie einkehren“, freut sich SPÖ-Spitzenkandidat Manfred Reiskopf.
In Hollabrunn gab es für die Volkspartei ebenfalls ein Minus von drei Mandaten. SPÖ und die FPÖ verloren ebenfalls. Die großen Sieger der Bezirkshauptstadt: die Liste von Ex-FPÖ-Mitglied Wolfgang Scharinger mit fünf Mandaten und die Grünen.
Sie haben sechs Mandate und sind mit Spitzenkandidat und Landtagsabgeordneten Georg Ecker künftig die zweitstärkste Partei in Hollabrunn: „Das ist ein historisches Ergebnis und ein klarer Auftrag, dass auch in Hollabrunn Umwelt- und Klimapolitik eine größere Rolle spielen müssen.“