Chronik/Niederösterreich

Waldbrände: Geo-Informationssystem und App für die Einsatzkräfte

Das tagelange Waldbrand-Inferno im Raxgebiet oder zuletzt der Großbrand am Truppenübungsplatz Großmittel: Das südliche Niederösterreich mit den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen weist nach jüngsten Untersuchungen der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) ein besonders hohes Waldbrandrisiko auf, was in den vergangenen Jahren in zahlreichen und herausfordernderen Einsätzen gipfelte.

Auf Initiative der Forstbehörden beider Bezirke hat man auf die neue Ausgangslage reagiert. Im Zuge eines kürzlich gestarteten Projekts wurde ein neuer Einsatzplan im Fall von Waldbränden für die Region erarbeitet. Das Resultat wurde am Donnerstag auf Einladung der Bezirksfeuerwehr-Kommandanten Josef Huber (Neunkirchen) und Karl-Heinz Greiner (Wiener Neustadt) von Bezirksförster Georg Heinz und Forsttechniker Stefan Mayerhofer allen Verantwortlichen vorgestellt.

Mit den neuen und gemeinsamen Einsatzplänen werden über Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinweg die rasche Alarmierung, die Planung des Einsatzes in der Einsatzleitung und vor allem die Brandbekämpfung durch eine bessere Orientierung aller Einsatzkräfte vor Ort unterstützt, heißt es dazu.

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„Bei der Bekämpfung von Waldbränden spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Je schneller man gezielte Löschmaßnahmen ergreift, desto eher können großflächige Brandereignisse und Zerstörungen von Wald verhindert werden“, erklären Greiner und Huber.

Wasserstellen

Für den „Großen Föhrenwald“ bei Wr. Neustadt wurden bereits 2007 bezirksübergreifende Notfallpläne erstellt. Diese dienten nun als Grundlage für das neue Projekt. Den Anforderungen der Zeit entsprechend, werden die notwendigen Daten, wie die Beschaffenheit von Waldwegen, mögliche Wasserentnahmestellen oder Hindernisse bei der Brandbekämpfung in Form eines geografischen Informationssystemes (GIS) verarbeitet.

Die Erstellung der Karte wird mit einer speziellen App erfolgen. Auch die Polizei, die Rettungsdienste und das Bundesheer werden Beiträge zu den Karten liefern, sodass sie auch bei Forstunfällen oder im Katastrophenfall helfen. „Das Projekt ist österreichweit einzigartig und wird bereits auf die Nachbarbezirke ausgerollt. Interesse gibt es auch aus anderen Bundesländern“, sagt Huber.