Vandalenakt erschüttert beschaulichen Ort: Über 20 Objekte besprüht
Das Gekritzel an Hausfassaden, Kapellen, Toren oder selbst einer Weihnachtskrippe im abgesperrten Areal des Kindergartens am Kinderspielplatz als Graffiti zu bezeichnen wäre wohl eine Beleidigung anderer oft ebenfalls nicht zimperlicher Sprayer. In Hollenstein im Bezirk Amstetten ist die Stimmung zum Jahreswechsel getrübt. Ein oder mehrere bislang unbekannte Schmierfinken haben in der Nacht auf Donnerstag eine üble Spur durch den Ort gezogen.
„Es macht einfach nur traurig und fassungslos“, sagt Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer. Sie fordert ihre Bevölkerung auf Beobachtungen und mögliche Hinweise auf den Täter bei der Polizei in Waidhofen/Ybbs (0591 333 180) zu melden.
Von den Attacken mit kryptischen Botschaften betroffen sind sowohl öffentliche als auch private Objekte. Gut 20 beschädigte Objekte seien bislang bis zum Silvestertag gemeldet worden, schildert die Bürgermeisterin. Fensterfronten und Mauern wurden besprüht, sogar der historische Waggon im ehemaligen Bahnhof der Ybbstalbahn, der Kinder wurde beschädigt.
Undefinierbare Botschaften
Ziffernkombinationen wie 187 und die satanische 666 werden in der Szene immer wieder genutzt, sind aber schwer einzuordnen. In Deutschland gibt es eine Hip-Hop-Gruppe mit Beinamen „Straßenbande“, die die in den USA mit Morddelikten befasste Zahl 187 verwendet. Auch andere Protestzeichen wurden quer durch den Ort mit schwarzen, roten oder gelben Farben auf die Mauern gesprüht. Auf dem Urinal des öffentlichen WC’s ist etwa die Botschaft „Help“ zu finden. Wie hoch der Schaden sei, könne man vorerst nicht abschätzen, sagt die Gemeindechefin. Die Polizei stecke bereits voll in den Ermittlungen.
Erst zu Wochenmitte wurde, wie berichtet, im Bezirk St. Pölten ein 19-Jähriger ausgeforscht, der ebenfalls mehrere Objekte, darunter ein Wartehaus der Mariazeller Bahn, verunstaltet hatte.