Chronik/Niederösterreich

Urbane Sicherheit im Brennpunkt aller Gemeinderatsressorts

Gelegentliche lautstarke und stinkende Treffen der Drifter-Szene, dort und da ein Vandalenakt und natürlich Diebstähle in den Einkaufsmärkten. In Amstetten gibt es Vergehen und Straftaten, wie überall auch. Die Stadt ist keineswegs ein krimineller Hotspot auf Niederösterreichs Landkarte. Doch weil das subjektive Sicherheitsgefühl durch die Einwohner weit negativer beurteilt wird, als es die Realität widerspiegelt, soll ein Sicherheits-Kompass dort greifen, wo der Schuh drückt.

Ergebnisse der Sicherheits-Workshops

Es sind Raser in Siedlungen, Dämmerungseinbrecher, so manche kaputte oder fehlende Gehsteigbeleuchtung und andere infrastrukturelle Kleinigkeiten, die die Amstettener nerven. Das ergaben zwei Sicherheits-Workshops  und eine Online-Umfrage, deren Ergebnisse nun die Basis für das Projekt „urbane Sicherheit“, darstellen, schildert Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). 

Nun zeige der „Sicherheits-Kompass“ die Ausarbeitung konkreter Maßnahmen und auch deren Beschlussfassung in den Gemeinderatsgremien an. Haberhauer rückt im Rahmen des Projekts immer wieder stolz die beiden Sicherheitsprofis, die das Vorhaben leiten, in den Fokus. Der Ortsvorsteher von Mauer, Manuel Scherscher (ÖVP) ist im Zivilberuf der Vizedirektor im Bundeskriminalamt und Sicherheitsgemeinderat Christoph Zechmeister ist Polizist in einer Amstettner Nachbargemeinde.

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„Man muss Probleme erkennen, hinschauen und handeln“, gibt Scherscher vor. Er holte das „Kuratorium Sicheres Österreich“ mit an Bord. In zwei groß angelegten Workshops mit jeweils rund 40 Teilnehmern habe sich jedenfalls ein breites Arbeitsfeld aufgetan, schildern die Stadtverantwortlichen.

Handlungsbedarf aufgezeigt

Mandatare, Wirtschaftstreibende, Vereinsvertreter und Bürger haben mitgearbeitet. Die ausgearbeiteten Sicherheitsthemen reichen von der Angst um die Grundversorgung über den Klimawandel bis hin zum Drogenmissbrauch in der Stadt oder zeigen den Handlungsbedarf zu dubiosen Örtlichkeiten in der Gemeinde auf.

Als Hauptthemen kristallisierten sich aber jugendliche Randgruppen, Integrationsfragen, Roadrunner-Treffen oder auch Fake News heraus. Starke Resonanz  habe das  Thema  sicheres Wohnen hervorgerufen, schildert Haberhauer.  Dabei geht es einerseits um die  sichere Wohnumgebung, aber etwa auch um Barrierefreiheit und die Verhinderung von Unfällen in Wohnungen.

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Abgearbeitet werden die verschiedenen Programmpunkte über die Fachausschüsse des Gemeinderats, kündigt Haberhauer an. „Über allen Maßnahmen steht, die Nachbarschaft und die Gemeinschaft wieder zu fördern und zu beleben. Es wird Grätzelfeste geben, der Zusammenhalt soll wieder gestärkt werden“, sagt der Stadtchef.