Der neue "Vorgarten der St. Pöltner Innenstadt"
Von Sophie Seeböck
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Drei Fahrbahnen, zwei Baumreihen – so sieht der Promenadenring aus, der vom Bahnhof über die Julius-Raab-Promenade und den Europaplatz bis zur Dr.-Karl-Renner-Promenade und zum Neugebäudeplatz die Innenstadt von St. Pölten einrahmt. „Hier sitzen und verweilen nur Hartgesottene“, so Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Mit der bereits im Herbst 2020 angekündigten Neugestaltung des 2,3 Kilometer langen Rings, soll sich das aber bald ändern. Am Freitag wurden die ersten Entwürfe präsentiert.
Weniger Verkehr
„Bei der Aufgabenstellung ging es ums Ganze“, erklärte der Verkehrsplaner des Gewinnerprojekts „Grüner Loop“ Werner Rosinak. Ein Zusammenspiel von Verkehr und Landschaft musste geplant werden. Auch die Balance zwischen verändern und bewahren galt es zu halten. Das zentrale Ziel war aber die Reduktion des Fließverkehrs am Promenadenring bzw. dessen Verlagerung auf die umliegenden Landesstraßen – eine Maßnahme, die die Stadt bereits 2015 im Generalverkehrskonzept festlegte.
Das Tempolimit liegt im gesamten Bereich künftig bei 30 km/h. Statt drei Fahrbahnen sollen sich Autos, Busse und Radfahrer dann einen Streifen teilen. Wie viele Parkplätze entlang des Rings weichen müssen, stehe noch nicht fest, eine Minimierung sei aber fix. „Die Zufahrten zu Innenstadtgaragen und allen Institutionen am Ring bleiben natürlich erhalten“, betonte der Bürgermeister.
Chancen für neue Anwohner
Auch der verstärkte Wohnungsbau und Zuzug in der Innenstadt sei mit geplant worden. „Durch diese Verdichtung werden viele Anwohner nicht mehr auf Autos angewiesen sein“, so der Stadtchef. Außerdem biete die Neugestaltung genau für diese neuen Bewohner viele Chancen. Der entstehende Freiraum soll laut Landschaftsplanerin Anna Detzlhofer „Aufenthaltsqualität“ schaffen.
Innenstadtseitig soll der Ring mit „dem Erdgeschoss verbunden werden“. Mit Gastgärten soll dort für Belebung gesorgt werden. Für die nötige Flexibilität sorgen sogenannte „Loop Boxen“. Diese quaderförmigen Bereiche können entweder mit Schaukeln oder Hängematten, wie auch mit Wasserspielen oder einer Pergola ausgestattet werden.
„Das raumplanerische Hauptelement bleibt aber der Baum“, so Detzlhofer. Man habe sich entschieden, eine Baumreihe bestehen zu lassen. Die andere Reihe werde durch schattenspendende Platanen ersetzt.
Die Aufgabenstellung des Planungswettbewerbs wurde im Dialog mit der Bevölkerung erarbeitet, wie Stadtplaner Jens de Buck wieder in Erinnerung rief. Am kommenden Freitag wird das Siegerprojekt um 17 Uhr im VAZ St. Pölten vorgestellt.