ÖVP verzichtet auf Vorzugsstimmen-Wahlkampf
Von Matthias Hofer
Das Laufen einzelner Kandidaten um Vorzugsstimmen hat in der nö. ÖVP lange Tradition – und macht zu einem Gutteil auch den Erfolg der Landespartei bei Wahlen aus. So wurden etwa im EU-Wahlkampf gleich drei schwarze Landesspitzenkandidaten aufgeboten, die eigenständige Kampagnen fuhren. Für die kommende Nationalratswahl wird aber darauf verzichtet.
„Wir wollen den Weg, den wir begonnen haben, fortsetzen“, sagt Landeshauptfrau und Parteichefin Johanna Mikl-Leitner anlässlich der Präsentation der Landeskandidaten am Montag. „Das Team, das vor zwei Jahren gewählt wurde, soll wieder in den Nationalrat einziehen, weil dort großartige Arbeit geleistet wurde.“
Bekannte Gesichter
Darum findet sich auf Platz eins der Landesliste auch wieder Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Auch das Reißverschlusssystem wird beibehalten, die Hälfte der Kandidaten sind Frauen. Hinter Sobotka folgen Eva Maria Himmelbauer, Johannes Schmuckenschlager und Michaela Steinacker.
„Ausnahmsweise sehen wir von einem Vorzugsstimmenwahlkampf ab“, sagt Mikl-Leitner. Man wolle einen geschlossenen Wahlkampf für Sebastian Kurz führen. „Weil wir wissen, dass er es kann. Er hat gezeigt, wie er Politik anlegt“, sagt Sobotka. Wahlziel sei, das VP-Ergebnis von 2017 auszubauen.
Mikl-Leitner: "Es ist wichtig, dass wir gerade jetzt für Sicherheit und Stabilität sorgen. Streit und Turbulenzen im Bund wollen wir nicht auf Landesebene bringen, sondern uns auf die weitere Arbeit konzentrieren." Sie richtet einen Appell ans Parlament, in den nächsten Wochen keinen Ausverkauf der Republik zu betreiben: "Besonnenheit vor Populismus."