Nach Schicksalsschlag wechselt Mutter in die Lebensberatung
Ein dramatisches Ereignis schleuderte am 15. Juni 2016 das Leben von Margit Gallhuber und ihrer Familie in eine andere, mühevolle und harte Bahn. Die heute 50-Jährige war beim Radausflug dabei, als ihre damals 17-jährige Tochter Magdi beim Zusammenstoß mit einem Auto lebensgefährlich verletzt wurde. Sechs Jahre nach diesem traumatischen Erlebnis, das die heute im Rollstuhl sitzende 23-jährige Magdi noch immer voll von ihren Eltern abhängig machte, startet ihre Mutter eine neue Berufskarriere als diplomierte Lebens- und Sozialberaterin.
„Ich hatte schon nach der Matura überlegt, Psychologie zu studieren. War dann aber bis zum Unfall 25 Jahre in der Privatwirtschaft“, erzählt Margit Gallhuber. Das Interesse an der Thematik, Menschen bei der Krisenbewältigung, Umorientierung, Konfliktbewältigung oder Neuausrichtung ihres Lebens zu helfen, habe schon immer in ihr geschlummert. Natürlich waren die Erfahrungen der monatelangen Spitals- und Rehaaufenthalten mit Magdi, die beim Crash ein schweres Schädelhirn-Trauma und andere komplizierte Verletzungen erlitten hatte, ebenfalls sehr einprägsam, sagt Gallhuber. „In dieser Zeit habe ich viele andere Schicksale miterlebt. Das ist sicher auch ein Fundus, der mir in der neuen Tätigkeit zugutekommt“, sagt sie.
Vorbilder
In der eigenen Krise nach dem Schicksalsschlag holte sich Margit neben der durchgehenden Betreuung von Magdi professionelle Hilfe zur Selbsthilfe von Psychologen, Energetikern und auch von zwei Lebensberaterinnen. „Die haben mir damals am besten geholfen“, blickt sie zurück. Auch das sei Motivation gewesen, die Ausbildung zu machen und nun die Praxis (www.beratung-gallhuber.at) daheim in St. Georgen/Ybbsfeld zu eröffnen.
Im breiten Themenfeld will Gallhuber, die ihre Diplomarbeit zu „Burn-out, warum lassen wir es so weit kommen“ schrieb, ihre Dienste vorwiegend für Erwachsene anbieten. Leitlinien darin lauten etwa, „dass der Klient zwar die Außensicht seiner Lage gut brauchen kann, aber die Lösung in sich trägt“. Oder: „Man muss durch eine Krise durch, da hilft alles nichts. Wichtig ist, schnell die Ohnmacht zu verlassen und in eine aktive Rolle zurückzukehren“, so Gallhuber. Bei der Eröffnung eines neuen Therapiestützpunkts einer Kollegin in Purgstall am 7. Jänner (13 Uhr) wird sie übrigens ihre Burn-out-Thesen in einem Vortrag vorstellen.