Mostviertel: Die überraschende Rückkehr eines Vogels
Er ist klein, frisst gerne Mäuse und galt bereits im antiken Griechenland als Sinnbild der Göttin Athene: der Steinkauz zählt zu den seltensten Brutvögeln in Niederösterreich.
Sichtungen
Schätzungen zufolge brüten derzeit noch 50 Steinkauzpaare in NÖ, die meisten von ihnen im Pulkautal, am Wagram und im Kremser Hügelland.
Doch nun kündigt sich eine kleine zoologische Sensation an, denn es gibt Berichte von Experten, dass die Vögel auch in St. Leonhard am Forst und in Kilb im Bezirk Melk gesichtet wurden.
Östliches Mostviertel
„Die Hinweise auf Reviere im östlichen Mostviertel geben Hoffnung, dass die Schutzmaßnahmen für den Steinkauz auch hier noch rechtzeitig gesetzt werden können und der früher im Mostviertel weit verbreitete Vogel hier wieder eine Heimat findet“, sagt ÖVP-Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Brutplätze
Als Höhlenbrüter braucht der kleine Eulenvogel alte hochstämmige Mostobstbäume mit Höhlen oder verfallene Gebäude, die ihm als Brutplatz dienen. Zuletzt montierten Freiwillige des Vereins Lanius und der Steinkauz-Experte Frank Grinschgl im Bezirk Melk zehn weitere Brutkästen.
"Verhören"
„Wir imitieren den Ruf des Vogels mit einer Pfeife und ’verhören’, ob uns ein Steinkauz antwortet. So sind wird auch auf die neuen Reviere im östlichen Mostviertel gestoßen“, erklärt Grinschgl. Doch Bruthöhlen alleine sind nicht genug, wie Franz Maier, Bereichsleiter „Natur und Ressourcen“ der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, zu berichten weiß.
Beispielsweise seien gemähte oder beweidete Streuobstwiesen für den Steinkauz förderlich. Er nutze zudem Mostobstbäume als Ansitz- und Rufwarten, auch die Paarung findet dort statt.
Unordnung ist wichtig
Aber auch ein gewisses Maß an Unordnung ist für den Steinkauz überlebenswichtig. Stadeln, Holzstöße und Gemäuer bieten dem Vogel und seinen Jungen ideale Rückzugsorte. Denn dort fühlen sich auch Mäuse, eine wichtige Nahrungsquelle für Steinkäuze, wohl.
Patenschaft
Was Pernkopf und sein Team besonders freut, ist der Umstand, dass im vergangenen Jahr 20 Freiwillige dem Aufruf des Landes gefolgt sind, und Patenschaften für Steinkäuze übernahmen. Ihre Aufgabe ist, die Nistkästen im Herbst von Verunreinigungen durch den Eulenvogel zu säubern und auch sonst auf die Funktionstüchtigkeit der Kästen zu achten.
Laut dem ÖVP-Politiker haben mittlerweile 30 Prozent der nö. Landesfläche Schutzstatus.