Chronik/Niederösterreich

Gesundheits-Reform in NÖ: Diesen Spitälern könnte die Schließung drohen

Dass das heimische Gesundheitssystem zuletzt immer mehr an seine Belastungsgrenzen stieß, ist - schon länger - kein Geheimnis mehr. Lange Wartezeiten und Personalmangel sind nur zwei Schlagworte, die rund um dieses Thema kursieren.

In Niederösterreich versucht man dieses Problem mit Reformen zu kurieren, wie der KURIER bereits berichtete.

Nun nehmen die Pläne, wie das gehen könnte, konkretere Formen an.

Eine vom Land Niederösterreich beauftragte Expertengruppe durchleuchtete das niederösterreichische Spitalswesen. Um Ressourcen zu sparen, das Personal zu entlasten und Wartezeiten zu verringern, schlugen die Experten die Schließung von vier der 27 Universitäts- und Landeskliniken vor.

Laut dem Konzept, sollen die Kliniken Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau (Bezirk Korneuburg) aufgelassen und zu einem neu gebauten Krankenhaus Weinviertel Süd-West zentralisiert werden. Der Standort in Gänserndorf soll zu einem Primärversorgungszentrum werden.

Schließung oder Umstrukturierung

Zudem sieht der Plan vor, dass es an weiteren Standorten keine Akutversorgung mehr geben soll. Sie sollen zu Sonderkrankenanstalten umfunktioniert werden.  Davon wären laut dem Papier die Kliniken Melk, Klosterneuburg (Bezirk Tulln), Gmünd und Waidhofen an der Thaya betroffen. „Ziel ist es, die Qualität der Versorgung unter Beachtung der personellen und finanziellen Rahmenbedingungen auch künftig zu gewährleisten“, heißt es in dem Expertenpapier, über das sowohl die Kronen Zeitung als auch der ORF berichteten.

Beschlossen sind die Spitalsschließungen noch nicht. Die zuständige Landesgesundheitsagentur spricht von „Vorschlägen“.  Auf Krone-Anfrage heißt es außerdem: "Kurz: Kein Arbeitsplatz ist bedroht". 

Die niederösterreichische Landesregierung bestätigt, dass es noch keinen Beschluss gebe, weist gleichzeitig aber auf die Personalnot hin.

Die Empfehlungen sollen unter den Experten noch diskutiert und bis zum Ende des ersten Quartals 2025 der schwarz-blauen Landesregierung vorgelegt werden. 

Kritik von der SPÖ

Kritik an den im Papier vorgesehenen Schritten gab es am Mittwochabend vom SPÖ-Nationalratsabgeordneten Rudolf Silvan. Der "geplante Kahlschlag" sei ein "Angriff auf Niederösterreichs Patientinnen und Patienten", hielt der Mandatar in einer Aussendung fest. 

Der Schritt sei "völlig unverantwortlich" und müsse verhindert werden. Unter dem Titel "Nein zu Spitals-Schließungen in Niederösterreich" wird die SPÖ am (morgigen) Donnerstag in St. Pölten eine Pressekonferenz mit Landesparteichef und Landesrat Sven Hergovich abhalten.