Mähroboter als Todesfallen für Igel
Igel sind die Verlierer der Motorisierung, der Autoverkehr ist schon lange ein großes Problem für sie, die Todesrate hoch. Seit einigen Jahren sind die Rasenmähroboter eine zusätzliche große Gefahrenquelle geworden. Der Grüne Umwelt- und Tierschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller appelliert eindringlich, die Rasenmähroboter ausschließlich tagsüber zu betreiben, da Igel vor allem nachtaktiv sind.
Unversorgte Igelbabys
Bei den Tierschutzvereinen landen seit März wieder zahlreiche Igel, viele überleben diese Verletzungen, die meist das Gesicht und den Kopf betreffen, nicht.
Katharina Michels und Franz Berger, von der Tierhilfe Oggau, kennen die Problematik: „Wir bekommen jedes Jahr von Mährobotern verletzte Tiere. Im Frühjahr sind es oft auch Muttertiere, deren Igelbabys dann leider auch versterben. Damit sterben bis zu acht Tiere durch einen Mähroboter. Viele der verletzten Igel verenden erst Tage später unentdeckt irgendwo in der Natur.“ Die beiden Tierfreunde kümmern sich insbesondere um Wildtiere und schließen sich Spitzmüllers Appell an.
Igel sind keine Fluchttiere, bei Gefahr bleiben sie hocken und verlassen sich auf ihre Stacheln. Einrollen tun sie sich oft erst zu spät. Die automatischen Rasenmäher sind praktisch für den Rasen, aber leider nicht für die Natur.
Mähpausen sind auch in den Morgen- und Abendstunden wichtig, damit die stacheligen Nützlinge weniger gefährdet sind. „Igel sind nicht nur putzige Gesellen, sie sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Sie sind eifrige Schneckenvertilger und halten auch zahlreiche Insekten vom Garten fern, die unseren Pflanzen schaden“, weiß Spitzmüller. „Wer ihnen zusätzlich helfen will, schafft Laub-, Holz- und Steinhaufen mit Hohlräumen im Garten und stellt im Sommer flache Wasserschalen auf,“ erklärt Spitzmüller, der auch als Naturschutzorgan aktiv ist. Mähroboter sollten generell möglichst nur kleine Teile des Gartens befahren, da ein kurz geschorener Rasen keine Artenvielfalt zulässt.