Chronik/Burgenland

Fast so viele Shopping Center-Quadratmeter wie Burgenländer

Die Burgenländer kriegen nicht genug vom Einkaufen – und haben dafür jede Menge Platz. 0,78 Einwohner kommen auf einen Quadratmeter Shopping Center Fläche, österreichweit mit Abstand der höchste Wert. Allerdings ist der Leerstand mit 7,7 Prozent ebenfalls Spitze.

Also braucht es dann noch mehr Einkaufstempel? Der Markt sagt angesichts der derzeit vollendeten beziehungsweise geplanten Projekte eindeutig „ja“. Zumindest hat er das vor Corona gesagt, wie nachhaltig die Projekte sein werden, wird die Zeit zeigen.

Höchste Dichte
0,78 Einwohner kommen im Burgenland auf einen Quadratmeter Shopping Center Fläche, der höchste Wert in Österreich. Dahinter liegen die Steiermark (0,56) und ganz am Ende Salzburg (0,33) und Vorarlberg (0,26) 

16 Shopping Center
mit einer Fläche von 231.900 Quadratmeter gibt es im Burgenland, der Leerstand ist mit 7,7 Prozent der höchste in ganz Österreich. In Österreich haben sich die Shopping-Center-Flächen seit der Jahrtausendwende verdoppelt

48.000 Mitarbeiter
werden derzeit im gesamten  Handel gesucht, die Zahl der offenen Stellen hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt

eo Park Oberwart
Im neuen eo Park sind 15 neue Shops und 160 Arbeitsplätze entstanden, 50 Millionen Euro wurden investiert. Insgesamt beherbergt die Rutter Immobilien Gruppe jetzt 70 Shops und Gastronomiebetriebe am gesamten Areal. In 13 Jahren kamen schon rund 35 Millionen Besucher 

Dass er sein Geschäft versteht, hat Stefan Rutter in Oberwart mit dem Bau des Einkaufszentrums eo im Jahr 2009 beweisen.

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Direkt gegenüber eröffnete am Donnerstag der eo Park mit 15 neuen Geschäften.

Oberpullendorf baut

Auf eine ähnliche Entwicklung hoffen die Verantwortlichen auch im Mittelburgenland. Dort soll nämlich demnächst ein neuer interkommunaler Businesspark am Kreisverkehr der B50 mit der S31 zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl auf einer Fläche von 100.000 m2 für Aufschwung sorgen. Die Fast Food-Kette McDonald’s hat sich bereits angekündigt, ebenso eine Möbel- und eine Supermarktkette – die Rede ist von Möbelix und Billa Plus. Derzeit laufen die Flächenwidmungsverfahren, das Auflageverfahren dauere noch bis 27. Mai, heißt es aus dem Büro von Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ).

Nur wenige Kilometer entfernt in Stoob sind die Baumaschinen schon aufgefahren. Hier wird aber nicht neu-, sondern umgebaut. Aus dem ehemaligen Einkaufszentrum EKZ wird das Power Center Stoob (PCS).

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Die Investoren aus Wien und Niederösterreich wollen ein zeitgemäßes und optisch ansprechendes Fachmarktzentrum schaffen. „Die Projektumsetzung liegt im Zeitplan“, sagt Andreas Koptik und lobt die Behörden und die Kommune für den zügigen Ablauf der Verfahren.

Mit 1. September soll der Betrieb auf 5.000 m2 starten, die Geschäfte sind bereits fast alle vergeben. Eine Konkurrenz zu der fußläufig erreichbaren Innenstadt von Oberpullendorf werde das PCS nicht sein, betont Koptik – im Gegenteil. Im PCS würden sich Betriebe mit einer größeren Geschäftsfläche einmieten, die in der Innenstadt ohnehin keinen Platz fänden. „Wir werden wieder Kunden binden, die sonst nach Mattersburg oder Wiener Neustadt gefahren wären.“

Parndorf pulsiert

Oder nach Parndorf, quasi dem Mekka der burgenländischen und vielleicht sogar der österreichischen Shopping-Center- Welt. Dort wurden im Designer Outlet unlängst gleich 14 neue Geschäfte verschiedener Marken eröffnet. Neuigkeiten gibt es auch von den Pado Shopping Galerien zu berichten. Auf deren Dächern entsteht nämlich demnächst eine der größten Fotovoltaik-Anlagen (PV) im Nordburgenland.

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Errichtet und betrieben wird die 1.570 kWp-Anlage von der Energie Burgenland. Insgesamt 3.830 monokristalline, wartungsfreie PV-Paneele werden auf einer Fläche von 7.500 m2 Sonnenstrom produzieren, der gleich vor Ort im Shopping Center beziehungsweise an den E-Ladesäulen verbraucht wird. Insgesamt zwölf davon werden von der Energie Burgenland errichtet.

Offen bleibt die Frage nach dem künftigen Interesse der Kunden. Denn im Vorjahr ging die Besucheranzahl österreichweit als Folge von Corona um 128 Millionen zurück.