Chronik/Burgenland

Eröffnung der Inform, aber Absage des SPÖ-Jubiläums

Ein halbes Jahrhundert gibt es die Inform in Oberwart schon. Die größte Messe des Landessüdens musste im Vorjahr wegen Corona abgesagt werden.

Seit gestern, Mittwoch, wird die Jubiläumsmesse nachgeholt. Von der Pandemie merkt der Besucher aber nur beim Eintritt und der Kontrolle der 3-G-Regeln etwas.

Denn Masken gab es bei der Eröffnung kaum zu sehen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, seine Stellvertreterin Astrid Eisenkopf sowie die Landesräte Heinrich Dorner und Leonhard Schneemann waren ebenso gekommen wie Landtagspräsidentin Verena Dunst (alle SPÖ) und der Hausherr, ÖVP-Bürgermeister Georg Rosner.

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Vertreter von Wirtschaft und öffentlichem Dienst sowie viel Prominenz aus dem Land lauschten der Eröffnung. Davor wurden zahlreiche Hände geschüttelt, als gäbe es kein Corona. Auch bei den Fotos wurde zusammengerückt – getestet, geimpft oder genesen waren zumindest alle.

Zweierlei Maß?

Umso mehr verwunderte deshalb eine „Eilt-Meldung“ wenige Stunden nach der Inform-Eröffnung: Der Tag der offenen Tür anlässlich „100 Jahre SPÖ Burgenland“ am kommenden Freitag im Roten Haus in Eisenstadt werde abgesagt, teilte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst am frühen Mittwochnachmittag mit.

Die Begründung für die überraschende Absage? Die „sich zuspitzende Corona-Situation“, so Fürst. „Wir wollen nichts riskieren. In den letzten Tagen wurden bereits mehrere Veranstaltungen abgesagt. Die derzeitige Corona-Situation lässt uns keine andere Wahl“.

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Wie das? Am vergangenen Freitag freute sich LH Doskozil noch über 4.000 Besucher bei einer „fulminanten Danke-Gala“ auf der Seebühne Mörbisch für Berufsgruppen, die in der Pandemie besonders gefordert sind. In Eisenstadt bilanzierte ÖVP-Bürgermeister Thomas Steiner am Montag dieser Woche zufrieden die 20.000 Besucher bei den fünftägigen Eisenstädter Wein- und Genusstagen.

Hauptveranstaltung im Innenhof

Auch die Hauptveranstaltung beim 100-Jahr-Jubiläum sollte im Innenhof der SPÖ-Zentrale unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen und Kontrolle des 3-G-Nachweises über die Bühne gehen – gekommen wären wohl höchstens ein paar Hundert Gäste, nicht Tausende.

„Es steckt nichts anderes dahinter“, versichert Fürst auf KURIER-Nachfrage. Man habe „einen Tag lang überlegt“ und sich dann schweren Herzens für die Verschiebung entschieden, um auf Nummer sicher zu gehen.

Fürst glaubt, dass die 100-Jahr-Veranstaltung noch heuer nachgeholt werden kann. Ob die dann aber noch im Innenhof des Parteihauses stattfinden kann, wenn es draußen schon unwirtlich ist?

Im ORF-Sommergespräch am Mittwochabend kündigte  Doskozil eine Lotterie  zur Erhöhung der Corona-Impfquote an. Dabei sollen Preise bis zu einem Auto verlost werden. Derzeit sind im Burgenland 66,3 Prozent vollimmunisiert, Doskozil strebt eine Durchimpfungsrate  von über 80 Prozent an. Die Impfaktion  soll bis zum Landesfeiertag am 11. November laufen.