Rot & Schwarz out, Rennen um Platz 1 bleibt offen

Wer hat die besten Chancen für den Einzug in die Hofburg?
Die neueste OGM-KURIER-Umfrage zeigt das Stimmungsbild sechs Tage vor dem ersten Hofburg-Wahlgang.

Der Countdown läuft. In sechs Tagen haben 6,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger die Wahl: Sie treffen am kommenden Sonntag im ersten Wahlgang die Vorentscheidung, wer am 8. Juli die Nachfolge von Heinz Fischer als Staatsoberhaupt der Republik antreten wird. Für OGM-Chef Wolfgang Bachmayer steht fest, dass nur noch drei Kandidaten die Chance auf einen Einzug in die Stichwahl (am 22. Mai) haben. Dieses klare Stimmungsbild vermittelt die neueste OGM-Umfrage im Auftrag des KURIER.

Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen liegt nach wie vor in Front (25 Prozent). Der Freiheitliche Kandidat Norbert Hofer ist ihm allerdings mit 24 Prozent dicht auf den Fersen. Knapp dahinter (22 Prozent) ist Irmgard Griss positioniert.

Rot & Schwarz out, Rennen um Platz 1 bleibt offen

Verschiebungen in den letzten Tagen

"Es sind Verschiebungen in den letzten Tagen zu erkennen", erläutert OGM-Boss Bachmayer. Im Vergleich zu einer Umfrage seines Meinungsforschungsinstituts vom 8. April haben Van der Bellen, Hofer und Griss leicht zugelegt – während SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer und ÖVP-Kandidat Andreas Khol parallel dazu an Boden verloren haben. Bachmayer führt diesen Trend unter anderem auf "taktisches Wahlverhalten" zurück. Das heißt, man gibt seine Stimme eher einem Kandidaten, der eine größere Chance hat, in die Stichwahl zu kommen. Auf Khol dürften sich auch die Turbulenzen in seiner Partei (Stichwort Rochade) negativ ausgewirkt haben, meint der Politikanalyst.

Falls der Trend anhält, könnten sich in den letzten Wahlkampftagen bei den ersten drei Plätzen noch Verschiebungen ergeben. Bachmayer: "Van der Bellen könnte zum Beispiel seinen Abstand noch vergrößern, er könnte aber auch noch überholt werden." Dasselbe gelte für Hofer, auch Griss könne noch ein Überholmanöver starten.

Einfluss auf die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler könnten auch die noch anstehenden TV-Sendungen haben, vor allem die Elefantenrunde am kommenden Donnerstag im ORF.

7 von 10 gehen wählen

Denn es sind noch viele Unentschlossene auf dem Wählermarkt. 72 Prozent der von OGM Befragten gaben an, sicher zur Wahl zu gehen (2004 waren es 71,6 Prozent; bei der Fischer-Wiederwahl 2010 waren es nur 53,6 Prozent)Knapp ein Fünftel derjenigen, die am kommenden Sonntag sicher wählen gehen, wissen allerdings noch nicht, bei welchem Kandidaten sie ihr Kreuzerl machen werden. Fast eine Million Wähler ist so maximal noch zu haben.

Das Potenzial seiner Partei schöpft Alexander Van der Bellen bisher am besten aus. 71 Prozent der Grün-Wähler wollen für den ehemaligen Parteichef votieren (14 Prozent für Griss). Mehr als die Hälfte der FPÖ-Wähler (56 Prozent) wollen für Norbert Hofer stimmen (13 Prozent für Griss). Nur 36 Prozent der roten Wähler geben an, Hundstorfer zu unterstützen, 24 Prozent wollen Van der Bellen wählen. Andreas Khol kann laut Umfrage nur 31 Prozent der ÖVP-Wähler erreichen, 20 Prozent wollen Griss ihre Stimme geben, 11 Prozent Van der Bellen.

Rund die Hälfte der Neos-Wähler haben sich für Griss entschieden (ein Viertel für Van der Bellen). Richard Lugner punktet bei FPÖ- und SPÖ-Anhängern.

Wer bei wem punktet

Bei den Männern, die bereits eine Wahl getroffen haben, kommt FPÖ-Mann Hofer derzeit am besten an. Bei den Frauen liegen Griss und Van der Bellen nun Kopf-an-Kopf.

Bei den unter 30-Jährigen führt Alexander Van der Bellen knapp vor Hofer.

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