Anschlag in Türkei: Fünf Polizisten und zwei Zivilisten tot
In der Nähe der Kurdenmetropole Diyarbakir im Südosten der Türkei sind am Montag bei einem Bombenanschlag auf ein mehrstöckiges Polizeigebäude fünf Polizisten und zwei Zivilisten getötet worden. Ein Behördenvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte entsprechende Presseberichte.
Autobombe vor Polizeigebäude
Der Anschlag erfolgte am 32. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Aufstands der Arbeiterpartei Kurdistans ( PKK). Die Autobombe explodierte vor einem dreistöckigen Polizeigebäude an der Autobahn von Diyarbakir nach Batman. Das Gebäude wurde vollkommen zerstört. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie Helfer mit Schaufeln unter den Trümmern nach Verschütteten suchten.

Gewaltspirale
Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der PKK getötet. Die türkische Armee ging ihrerseits mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor, um die Kämpfer aus den Städten zu vertreiben.
Nach dem gescheiterten Militärputsch von Mitte Juli kündigte die Regierung in Ankara an, den Kampf gegen die PKK unvermindert fortzusetzen. Seit 1984 wurden in dem Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung mehr als 40.000 Menschen getötet.
Für den Putschversuch machte die Regierung in Ankara nicht die PKK, sondern den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich. Gülen soll Verhandlungen mit der PKK in der Vergangenheit vehement abgelehnt haben. Nach dem Scheitern des Putsches gab es allerdings Vermutungen, die PKK habe Gülen-Anhängern zur Flucht ins Ausland verholfen.
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