Anschlag in Türkei: Fünf Polizisten und zwei Zivilisten tot

Behörden machen verbotene Arbeiterpartei Kurdistans für die Tat verantwortlich.

In der Nähe der Kurdenmetropole Diyarbakir im Südosten der Türkei sind am Montag bei einem Bombenanschlag auf ein mehrstöckiges Polizeigebäude fünf Polizisten und zwei Zivilisten getötet worden. Ein Behördenvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte entsprechende Presseberichte.

Autobombe vor Polizeigebäude

Der Anschlag erfolgte am 32. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Aufstands der Arbeiterpartei Kurdistans ( PKK). Die Autobombe explodierte vor einem dreistöckigen Polizeigebäude an der Autobahn von Diyarbakir nach Batman. Das Gebäude wurde vollkommen zerstört. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie Helfer mit Schaufeln unter den Trümmern nach Verschütteten suchten.

Nach einem Bombenanschlag stehen Menschen und Polizisten auf einem Trümmerhaufen.
TOPSHOT - Turkish police officers and rescue personnel search the site of a car bomb explosion on August 15, 2016 in Diyardakir. Two Turkish police officers and a child were killed on August 15 in a car bombing outside the southeastern city of Diyarbakir blamed on Kurdistan Workers' Party (PKK) rebels, local officials said. The latest bombing came after at least eight people, mostly civilians, were killed on August 10 in two separate attacks blamed on PKK militants in Turkey's southeast. / AFP PHOTO / ILYAS AKENGIN
Das örtliche Gouverneursbüro sprach in einer ersten Bilanz von 25 Verletzten. Der Anschlag wurde der PKK zur Last gelegt. Erst am Mittwoch waren in der Region bei zwei fast zeitgleichen Bombenanschlägen, die ebenfalls der PKK zugeschrieben wurden, acht Menschen getötet worden.

Gewaltspirale

Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der PKK getötet. Die türkische Armee ging ihrerseits mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor, um die Kämpfer aus den Städten zu vertreiben.

Nach dem gescheiterten Militärputsch von Mitte Juli kündigte die Regierung in Ankara an, den Kampf gegen die PKK unvermindert fortzusetzen. Seit 1984 wurden in dem Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung mehr als 40.000 Menschen getötet.

Für den Putschversuch machte die Regierung in Ankara nicht die PKK, sondern den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich. Gülen soll Verhandlungen mit der PKK in der Vergangenheit vehement abgelehnt haben. Nach dem Scheitern des Putsches gab es allerdings Vermutungen, die PKK habe Gülen-Anhängern zur Flucht ins Ausland verholfen.

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