Wissen/Gesundheit

Menopause: Acht von zehn Frauen sehen Ehe belastet

Dass die Wechseljahre nicht nur physische Symptome bei Frauen zeigen, ist weitgehend bekannt: Von Stimmungsschwankungen und Ängsten bis zu vermindertem Lustempfinden kann individuell alles dabei sein. Einer neuen Umfrage von „Family Law Menopause Projects“ und „Newson Health Research and Education“ aus Großbritannien zufolge können die Wechseljahre sogar ein Grund für das Scheitern mancher Ehen sein: Acht von zehn Frauen gaben an, dass die Symptome der Perimenopause oder Menopause ihr Familienleben belasten.

Die Organisationen arbeiten dafür, die Gesundheit von Frauen während der Wechseljahre durch Aufklärung und Forschung zu verbessern. Genau dies geschehe mit der neuen Studie. Die Untersuchung werfe ein zusätzliches Licht auf diese Lebensphase, sagt Louise Newson, ärztliche Leiterin bei „Newson Health“, in der Zeitung The Independent. Körperliche Symptome seien gut bekannt. Aber die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit würden oft ignoriert und können für viele Frauen „katastrophale Folgen haben, die sich sehr negativ auf ihre Arbeit, Beziehungen und Finanzen auswirken.“

Jahrelanger Prozess

Die Wechseljahre (Klimakterium) sind ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinziehen kann. Sie beginnen mit Mitte 40, wenn die Eierstöcke weniger Hormone produzieren und die Monatsblutung unregelmäßig wird. Diese Phase nennt man Perimenopause. Der Begriff Menopause bezeichnet dann die allerletzte Blutung. Ihr folgt mindestens zwölf Monate keine Regel, daraufhin spricht man von der Postmenopause.

Positiverer Zugang

Bis vor Kurzem wurden die Wechseljahre fast ausschließlich negativ gesehen, mit Falten und Altsein assoziiert. Doch das Image ändert sich, auch dank prominenter Frauen, die ihre Wechseljahre (samt eventueller Probleme und körperlicher Veränderungen) publik machen. „Ich lehne die Vorstellung ab, dass die Wechseljahre das Ende des Lebens bedeuten. Nur weil es das Ende des reproduktiven Lebens ist, heißt das nicht, dass man unsichtbar oder irrelevant ist“, betonte kürzlich etwa die Schauspielerin Naomi Watts in Today. Das Thema erlebe jede Frau „irgendwann in ihrem Leben“, natürlich auf unterschiedliche Weise. Bei der heute 54-Jährigen begannen die hormonellen Veränderungen bereits mit Mitte 30. Das habe sie in „furchtbare Panik“ versetzt.

Sie entschied sich für einen anderen Umgang. „Warum sollte man nicht das Beste daraus machen, was möglich ist“, fragt sie. In die Entwicklung ihrer neuen Menopause-Kosmetik-Linie „Stripes“ flossen eigene Erfahrungen ein. „Das größte Problem für mich war trockene Haut“, gesteht die Schauspielerin. Gerade in ihrer Branche werde das Älterwerden häufig als Problem gesehen – sogar als schwierig, es positiv zu sehen. Watts plädiert dafür, „es so zu sehen, wie es ist: Als den Beginn eines neuen Abschnitts“.iteu