Wissen/Gesundheit

Medizinnobelpreis: Schon Vater bekam Nobelpreis - wie oft es das bereits gab

Der diesjährige Medizin-Nobelpreisträger Svante Pääbo ist der Sohn eines früheren Nobelpreisträgers in derselben Kategorie. Der 1955 in Stockholm geborene Pääbo ist das Kind von Sune Bergström, der 1982 gemeinsam mit zwei weiteren Preisträgern für "Entdeckungen in Bezug auf Prostaglandine und verwandte biologisch aktive Substanzen" mit dem Preis ausgezeichnet worden war.

Pääbo erhält die renommierte Auszeichnung in diesem Jahr für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution, wie die Nobelversammlung des Karolinska-Instituts in Stockholm am Montag bekanntgegeben hatte. Dass miteinander verwandte Persönlichkeiten im Laufe der Zeit jeweils mit dem Nobelpreis geehrt werden, ist in der Geschichte des Preises seit der ersten Vergabe 1901 immer mal wieder passiert.

Mehrere Verwandte unter bisherigen Preisträgern

Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern finden sich mehrere verheiratete Paare, Mütter und Väter und ihre jeweiligen Kinder sowie die niederländischen Brüder Jan und Nikolaas Tinbergen, wie aus einer Auflistung der Nobelstiftung hervorgeht. Die Kombination Vater und Sohn gab es demnach vor diesem Jahr bereits sechs Mal. Darunter fallen etwa Niels Bohr, der den Nobelpreis für Physik im Jahr 1922 erhielt, und sein Sohn Aage N. Bohr, der den Preis in derselben Kategorie im Jahr 1975 mit zwei Forscherkollegen gemeinsam verliehen bekam. 

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Da der Nobelpreis meist an Forscher verliehen wird, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten in ihrem Fachgebiet wissenschaftlich tätig sind, erleben Eltern selten die Verleihung des Preises an ihr Kind. Anders bei Arthur Kornberg, der 1959 den Nobelpreis für Medizin erhielt, und seinem Sohn Roger D. Kornberg. Er hatte 2006 den Chemienobelpreis erhalten - ein Jahr vor dem Tod seines Vaters, der die Ehrung seines Sohnes noch miterlebte. 

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"Nobelpreis-Familie"

Eine besonders erfolgreiche Nobelfamilie waren die Curies: Marie Curie wurde sowohl der Physik-Nobelpreis 1903 als auch derjenige in Chemie acht Jahre später zugesprochen. Den Physik-Preis erhielten mit ihr zwei weitere Forscher, darunter ihr Ehemann Pierre Curie. Später wurde auch ihre gemeinsame Tochter Irène Joliot-Curie mit dem Nobelpreis geehrt - sie bekam den Chemie-Nobelpreis 1935 wiederum gemeinsam mit ihrem Mann Frédéric Joliot. 

Die Curies sind das bisher einzige Mutter-Tochter- sowie Vater-Tochter-Gespann, dem jeweils ein Nobelpreis verliehen wurde. 

Sechs Ehepaare unter Ausgezeichneten

Insgesamt sechsmal wurden Nobelpreise seit 1901 an Ehepaare vergeben. Neben dem Ehepaar Curie etwa an May-Britt und Edvard I. Moser, die im Jahr 2014 den Nobelpreis für Medizin für ihre Entdeckungen von Zellen, die ein Ortungssystem im Gehirn darstellen, erhielten. 

Die begehrten Preise werden seit 1901 in den Kategorien Physiologie und Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Friedensbemühungen vergeben. Das Preisgeld stammt aus dem Vermögen des schwedischen Erfinders und Industriellen Alfred Nobel. Die eigentliche Verleihung der Preise erfolgt am 10. Dezember, Nobels Todestag. Die Nominierung der Preisträger erfolgt jedes Jahr streng geheim.