Geheimnisse des ältesten Menschen der Welt: Bananen und Berge
Von Gabriele Kuhn
Ein schlichtes „Danke“ – das war angeblich alles, was die Japanerin Tomiko Itooka sagte, als ihr das Guinness-Buch-der-Rekorde-Zertifikat überreicht wurde. Und zwar am „Tag der Ehrung der Alten“, ein japanischer Feiertag im September.
Womit die 116-Jährige nun offiziell als älteste lebende Person der Welt gilt, nachdem im August die Spanierin María Branyas mit 117 starb.
Geboren wurde die alte Dame am 23. Mai 1908 im japanischen Osaka als eines von drei Geschwistern. Jenes Jahr also, in dem Österreich das 60. Jubiläum der Thronbesteigung von Kaiser Franz Joseph I feierte.
Als junges Mädchen spielte sie Volleyball, heiratete mit 20, bekam zwei Töchter und zwei Söhne und ist nun mehrfache Groß- und Urgroßmutter.
Während des Zweiten Weltkriegs leitete sie das Büro in der Textilfabrik ihres Ehemanns, der 1979 starb. Ihr Leben ging trotzdem weiter. Tomiko Itooka liebte es, Berge zu besteigen, noch in ihren 80ern pilgerte sie zwei Mal zu insgesamt 33 buddhistischen Tempeln, selbst mit 100 Jahren konnte sie ohne Stöcke die Steinstufen des Ashiya Schreins erklimmen.
Ihre Familie ist überzeugt, dass diese Begeisterung fürs Wandern und Bergsteigen das Geheimnis ihrer Langlebigkeit ist. Mittlerweile lebt sie in einem Pflegeheim, sitzt im Rollstuhl, kann aber immer noch klar kommunizieren, bis auf etwas Schwerhörigkeit.
Es heißt, ihr Lieblingsessen wären Bananen, jeden Morgen trinke sie Calpis, ein beliebter japanischer Softdrink.