Wirtschaft

Visa legt in Österreich zu und will mit zahlenden Autos wachsen

Der Finanzdienstleister Visa hat in seinem mit September 2023 abgelaufenen Geschäftsjahr in Österreich sowohl bei Transaktionen als auch bei Zahlungsvolumina Zuwächse verzeichnet.

Das Plus von 11 bzw. 9 Prozent spreche für einen robusten Konsum in Österreich, sagte Visa-Österreich-Chefin Stefanie Ahammer am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. 

Das im Vergleich zu anderen Ländern stärkere Wachstum führt man auch auf den seit der Corona-Pandemie starken Trend in Richtung digitales Bezahlen und Kartenzahlungen zurück. Angetrieben wird er vor allem von jungen Leuten. Etwas mehr als ein Drittel der 18 bis 35-Jährigen bezahlt laut dem Payment-Monitor des Zahlungsdienstleisters für Österreich nur zwei bis dreimal im Monat oder seltener mit Bargeld. 

Hierzulande überwiegt, anders als im globalen Geschäft des Zahlungsdienstleisters, bei dem Debitkarten bereits 70 Prozent der ausgegebenen Karten ausmachen, weiterhin die Kreditkarte. Sie werde vor allem für größere Transaktionen, längere Zahlungsziele oder Reisebuchungen genutzt, sagte Ahammer. 

"Kern-Asset Sicherheit"

Visa-Kartendaten werden zunehmend auch bei Online-Shops, Bezahl-Apps und Streamingdienstleistern hinterlegt. Über ein Token-System, wird dafür gesorgt, dass die Daten verschlüsselt  und vor Angriffen geschützt werden. 

Die Kartendaten werden dabei durch eine willkürliche Zahl ersetzt, die für Angreifer wertlos ist, sollten sie abgegriffen werden. In die Cybersicherheit hat der Zahlungsdienstleister in den vergangenen 5 Jahren weltweit 9 Mrd. Euro investiert. Ahammer: "Sicherheit ist für uns ein Kern-Asset." 

Wachstum mit Autos  

Wachsen will Visa in Österreich etwa im Bereich Auto und Verkehr. In Deutschland hat man  gemeinsam mit Mercedes eine Lösung entwickelt, die das Auto zur Kreditkarte macht. In Österreich will man sie künftig auch gemeinsam mit anderen Autoherstellern zum Einsatz bringen. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht. 

Aber auch im Bezahlen an Ladesäulen in der Elektromobilität oder bei Abrechnungslösungen im öffentlichen Verkehr, wie sie etwa bereits in Amsterdam und London im Einsatz sind, sieht man Wachstumspotenzial.

Bezahlkarte für Asylwerber

Mitmischen will Visa auch bei der Digitalisierung von Behörden. Dabei hat man etwa Bezahlkarten für Asylwerber im Visier, wie sie in Deutschland bereits im Einsatz sind. Für Österreich will das Innenministerium im Juni einen Vorschlag für eine solche Karte vorlegen

Auch mit Digitalisierungslösungen für Unternehmen, etwa automatisierte Spesenabrechnungen, und globalen Echtzeitzahlungen will der Zahlungsdienstleister zulegen.