Studie: Hitzewellen bremsen den weltweiten Außenhandel
Hitzewellen bremsen einer Studie zufolge weltweit den Außenhandel. Grund dafür sei, dass extreme Hitze die Arbeitsproduktivität mindere - was zu Angebotsausfällen führe und sich in Exportrückgängen niederschlage. Das geht aus einer am Montag vorgelegten Studie vom ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und von der Frankfurt School of Finance & Management hervor.
Liegt demnach die durchschnittliche Temperatur eines Lands innerhalb eines Monats bei 30 Grad oder mehr, sinke das Exportvolumen im Schnitt um mehr als 3 Prozent im Vergleich zu kühleren Monaten. Wegen des Klimawandels erwarten die Autoren der Studie, dass hitzebedingte Handelsverluste künftig zunehmen. Zwischen 2020 und 2039 werde der jährliche Welthandel ihren Berechnungen zufolge im Vergleich zu 2015 um rund 735 Millionen US-Dollar (731 Mio. Euro) schrumpfen.
"In der Studie haben wir festgestellt, dass der negative Einfluss von Hitze auf die Exporte sich vor allem dort zeigt, wo dem Handel arbeitsintensive Produktionsprozesse vorausgehen", sagte Daniel Osberghaus vom ZEW. Je nach Land könnten Branchen unterschiedlich stark betroffen sein.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Hitzewellen treffen laut den Wissenschaftern sowohl das Land mit den hohen Temperaturen als auch die Importeure. "Importländer versuchen Angebotsverluste durch den Bezug von Waren aus Drittländern zu kompensieren. Das verursacht jedoch oftmals höhere Kosten", sagte Osberghaus.